Tatami-Bad in Schmölln vor dem Aus: Gemeinde kämpft um Rettung!

Tatami-Bad in Schmölln vor dem Aus: Gemeinde kämpft um Rettung!

Schmölln, Deutschland - In Thüringen stehen immer mehr Schwimmbäder vor der Schließung, was für viele Gemeinden ein echtes Problem darstellt. Besonders betroffen ist das Tatami-Bad im Altenburger Land, das möglicherweise bereits Ende des Jahres seine Pforten schließen muss. Diese Nachricht sorgt nicht nur bei Badefreunden für Aufregung, sondern treibt auch die Belegschaft der Stadtwerke Schmölln an, sich aktiv für den Erhalt des Schwimmbads einzusetzen. Thüringen24 berichtet, dass die Mitarbeiter am 8. Juli 2023 große Plakate mit dem Schriftzug „Wir wollen nicht schließen“ vor dem Bad aufgestellt haben. Die Botschaft ist klar: Die Bevölkerung soll auf die dramatische Situation aufmerksam gemacht werden!

Badleiter David Neumann hebt hervor, wie wichtig es ist, die Öffentlichkeit für das Anliegen zu mobilisieren. „Wir brauchen die Unterstützung der Bürger“, sagt er und kündigt an, dass bis Ende der Woche fünf weitere Plakate an strategischen Orten in Schmölln platziert werden sollen. Auch eine Petition zur Unterschriftensammlung wurde ins Leben gerufen und hat bereits knapp 10.000 Unterschriften gesammelt – ein klares Zeichen der Entschlossenheit der Gemeinschaft.

Finanzielle Lage des Tatami-Bades

Wie aus einer Belegschaftsversammlung am Donnerstag mit Geschäftsführer Severin Kühnast von den Stadtwerken hervorgeht, stehen die Betriebskosten des Spaßbades bei rund 2,6 Millionen Euro jährlich. Die Einnahmen decken jedoch diese Kosten nicht, was bis 2024 zu einem jährlichen Verlust von etwa einer Million Euro führt. MDR informiert, dass die Stadtwerke und Gesellschafteranteile der Stadt diese Verluste bislang ausgeglichen haben, doch dies wird ab nächstem Jahr nicht mehr möglich sein. Der Grund: Ein einmaliger Zuschuss von 440.000 Euro aus der Bäderhilfe des Landes Thüringen wird dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

Bürgermeister Sven Schrade (SPD) drängt auf eine finanzielle Unterstützung durch das Land, insbesondere angesichts der steigenden Energiepreise, die die Situation weiter verschärfen. Auch der Landkreis wird um Hilfe gebeten, doch der Kreistag hat klargemacht, dass die Verantwortung für die Betriebskosten alleine bei der Stadt und den Stadtwerken liegt.

Die Situation in Thüringen

Doch das Tatami-Bad ist nicht das einzige schwächelnde Hallenbad in Thüringen. Trotz der 15 Millionen Euro an Zuschüssen des Landes befinden sich viele kommunale Hallenbäder in einer prekären Lage. Laut dem Thüringer Heilbäderverband gibt es 38 solche Bäder im Land, die jährlich fast zehn Millionen Besucher anziehen. Tag24 berichtet, dass der Verband ein Schreiben an Ministerpräsident Mario Voigt verfasst hat. Er fordert eine dauerhafte Betriebskostenförderung von mindestens 30 Millionen Euro pro Jahr, um die Bäder über Wasser zu halten.

Diese Einrichtungen haben nicht nur für Freizeitaktivitäten eine wichtige Rolle, sondern sind auch essenziell für das Schulschwimmen sowie für Rehabilitationskurse. Angesichts dessen, dass 40.000 Kinder in den Bädern das Schwimmen lernen, ist die Gefahr einer Schließung ein ernstes Thema, das nicht nur die Sportler betrifft, sondern die gesamte Gemeinschaft.

Die Entwicklung bleibt spannend, und es bleibt abzuwarten, ob die Anstrengungen der Bürger und der Stadtverwaltung ausreichen, um das Tatami-Bad zu retten. Eines steht fest: Schwimmbäder sind nicht nur Orte des Spaßes, sondern auch ein bedeutendes Gut für unsere Gesellschaft.

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OrtSchmölln, Deutschland
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