Neues Infoportal: Großwärmepumpen als Zukunft der Wärmeversorgung!

Neues Infoportal: Großwärmepumpen als Zukunft der Wärmeversorgung!
Frankfurt, Deutschland - Inmitten des Wandels der Energiesysteme, der die Industrie und die Wärmebranche vor Herausforderungen stellt, gewinnen Großwärmepumpen zunehmend an Bedeutung. Diese Schlüsseltechnologie ist nun durch ein neues Infoportal, das umfassend über Produkte, Hersteller und realisierte Projekte informiert, zugänglicher gemacht worden. Der hessische Energieminister Kaweh Mansoori betont, dass das Portal eine wichtige Rolle für die Entwicklung klimaneutraler Wärmenetze und Industrieprozesse spielt. Das Portal wurde von Fraunhofer IEG und LEA Hessen im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums entwickelt und ist somit das erste europäische Portal, das umfassende Informationen zu Großwärmepumpen bereitstellt.
Großwärmepumpen sind in der Lage, Temperaturen bis 200 °C zu erzeugen, und sogar Dampfkompressoren ermöglichen Temperaturen bis zu 300 °C. Diese hohen Temperaturen sind besonders in der Metallverarbeitung und Chemie gefragt, wo sie bisher häufig durch fossile Energieträger bereitgestellt wurden. Die innovative Technologie nutzt hingegen erneuerbare Energiequellen wie Umgebungswärme und industrielle Abwärme. Studien zeigen, dass das Angebot an Umwelt- und Abwärme in Deutschland den Wärmebedarf für Gebäude und industrielle Prozesse bis 200 °C übersteigt, mit potenziellen Wärmeleistungen von rund 1.500 Terawattstunden.
Das Infoportal und seine Funktionen
Das neue Infoportal bietet verschiedene Funktionen, die es Planern und Betreibern von Wärmenetzen sowie energieintensiven Industrien ermöglichen, gezielt nach geeigneten Produkten zu suchen. Nutzer können die Datenbank nach Leistungsbereich, Temperaturbereich und Kältemittelkategorie filtern. Zusätzlich sind Informationen zu Technologien, Kältemittelauswahl und ein Wirkungsgrad-Rechner integriert. Das Ziel ist es, die Anwendbarkeit und Verbreitung von Großwärmepumpen weiter zu fördern.
Aktuell sind in Deutschland rund 60 Megawatt installierte Leistung von Großwärmepumpen verfügbar, doch Prognosen deuten darauf hin, dass direkte Kraftwärmekopplungen bis 2045 über 70 % der Fernwärme bereitstellen und Erdgas weitgehend ersetzen könnten. Um dies zu erreichen, ist ein Zubau von jährlich vier Gigawatt neuer Großwärmepumpenleistung notwendig. In Hessen sind bereits Pilotprojekte in Betrieb, die Erfolgsbeispiele für die Anwendung von Großwärmepumpen darstellen: von der TU Darmstadt, die eine 550 kW Großwärmepumpe nutzt, bis zum Wohngebiet in Frankfurt Sachsenhausen, wo seit 2016 Erdwärme verwendet wird.
Wirtschaftliche und umweltpolitische Aspekte
Die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit von Großwärmepumpen gegenüber fossilen Lösungen zu erhöhen, ist klar. Der jährliche Wärmebedarf liegt für Temperaturen bis 200 °C bei über 1.000 Terawattstunden, wobei die Wärmeerzeugung in diesem Bereich über drei Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs ausmacht. Dies hat Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen, die durch einen Umstieg auf Großwärmepumpen deutlich gesenkt werden könnten.
Die Implementierung ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Es braucht einen klaren Ausbaupfad, um die Nutzung von Großwärmepumpen zu steigern und Preisnachteile gegenüber fossilen Energieträgern abzubauen. Vorschläge zur Reform des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes und zur Aufstockung von Förderprogrammen werden diskutiert, um Anreize für grüne Wärmelösungen zu schaffen. Es ist entscheidend, ein klares Zielbild für die Planungssicherheit der Hersteller zu entwickeln.
Mit der fortschreitenden Entwicklung von Großwärmepumpen wird die technische Anwendbarkeit immer vielseitiger. Diese können nicht nur in Neubauten eingesetzt werden, sondern auch in Bestandsgebäuden, und sie unterstützen die Defossilisierung sowie die Elektrifizierung der Wärmeversorgung.
Das Großwärmepumpen-Infoportal ist ab sofort online verfügbar unter www.grosswaermepumpen-info.de. Für detaillierte Studien und weitere Informationen können Interessierte auf die Berichte von Agora Energiewende und Fraunhofer ISE zugreifen.
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Ort | Frankfurt, Deutschland |
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