Erfurt entblößt verborgenen Schatz: Jüdische Kulturgüter seit 30 Jahren vermisst!

Erfurt entblößt verborgenen Schatz: Jüdische Kulturgüter seit 30 Jahren vermisst!
Erfurt, Deutschland - In Erfurt gibt es große Neuigkeiten, die nicht nur die Stadt, sondern auch die ganze Welt des jüdischen Kulturerbes in Aufregung versetzen. Archäologen haben einen lange vermissten Teil des berühmten jüdischen Schatzes wiederentdeckt, der bereits seit 1998 bekannt ist. Die Tatsache, dass diese Meisterwerke über 30 Jahre verloren waren, macht die Rückkehr umso spektakulärer. Wie Thüringen24 berichtet, handelt es sich um kunstvoll gearbeitete Verschlusspaare aus vergoldetem Silber, die einst Bestandteil mittelalterlicher Gewänder waren.
Der Schatz, der im Jahr 1349 während einer Pestepidemie versteckt wurde, ist weltweit einzigartig in seinem Umfang und Erhaltungszustand. Bei Bauarbeiten in der Michaelisstraße wurde er 1998 zufällig entdeckt, als Bauarbeiter eine Silberschale unter einem Mauerwerk fanden. Diese Schale, anfangs für Zinn gehalten, war der Schlüssel zu einem archäologischen Fund, der bis heute für Furore sorgt. Über die Jahre hinweg und trotz ihrer Bedeutung verschwanden mehrere Teile des Schatzes, die einem ehemaligen Mitarbeiter der Baufirma übergeben wurden. Er bot diese Stücke Anfang dieses Jahres zum Verkauf an, was die Staatsanwaltschaft Erfurt dazu veranlasste, eine Durchsuchung einzuleiten, obwohl die mutmaßliche Unterschlagung mittlerweile verjährt ist. Aktuell laufen rechtliche Schritte zur Einziehung der Objekte.
Ein außergewöhnliches Erbe
Der jüdische Schatz von Erfurt hat nicht nur historische Dimensionen, sondern ist auch ein direkter Bezug zu den Ereignissen von 1349, wo der jüdische Bankkaufmann Kalman von Wiehe seine Wertsachen versteckte. Was ihn schließlich das Leben kostete, sind die über 28 Kilogramm des Schatzes, die 3141 Silbermünzen, 14 Silberbarren sowie ein einzigartiges Silbergeschirrensemble umfassen. Besonders spektakulär sind die kunstvoll versteckten acht Broschen und ein Hochzeitsring mit der Inschrift „Masel tov“, der als Prunkstück gilt, wie auch auf Wikipedia nachzulesen ist.
Die jüngste Rückkehr der längst vermissten Teile wurde von dem Präsidenten des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie als „enormen Zugewinn“ für das jüdische Erbe in Erfurt bezeichnet. Nach der Restaurierung sollen die gefundenen Stücke in der Alten Synagoge ausgestellt werden, einem Wahrzeichen des jüdischen Mittelalters, das heute als UNESCO-Welterbe anerkannt ist und erst im September 2023 zu dieser Ehrung kam.
UNESCO-Status und kulturelle Bedeutung
Die Alte Synagoge gehört zu den ältesten erhaltenen Synagogen in Europa und hat eine bewegte Geschichte, die bis ins späte 11. Jahrhundert zurückreicht. Nach einem Pogrom im Jahr 1349 diente die Synagoge viele Jahre als Lager und später als Gastwirtschaft, bevor sie 1988 wiederentdeckt wurde. Die damit verbundene Mikwe, die erst 2007 ans Licht kam, belegt das lange und wechselvolle Leben der jüdischen Gemeinde in Erfurt. Dies alles passt wunderbar in die Erzählung um den jüdischen Schatz und dessen Rückkehr. Auch UNESCO macht klar, dass das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Erfurt einen wichtigen Teil des Weltkulturerbes darstellt.
Die Geschichten hinter diesen historischen Funden erinnern uns nicht nur an die Herausforderungen der Vergangenheit, sondern auch an die Notwendigkeit, kulturelles Erbe zu bewahren. In einer Welt, die oft von Spaltung geprägt ist, könnten diese Schätze uns weiterhin zusammenführen und zum Nachdenken anregen. Wenn die restaurierten Stücke schließlich in der Alten Synagoge präsentiert werden, werden sie nicht nur als Einzelstücke, sondern als Symbole des Überlebens und der Resilienz in der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Erfurt fungieren.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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