Unstrutbrücke Karsdorf: Vier Wochen Vollsperrung belastet Anwohner!

Unstrutbrücke Karsdorf: Vier Wochen Vollsperrung belastet Anwohner!

Karsdorf, Deutschland - Die Unstrut bei Karsdorf wird aufgrund des Abrisses einer maroden Brücke zwischen dem 7. Juli und dem 1. August 2025 vollständig gesperrt. Die Brücke, die sich als unzureichend erwiesen hat, wird durch einen Neubau ersetzt. Das Projekt wird von der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt geleitet, und vorbereitende Arbeiten sind bereits im Gange. Die bestehende Brücke ist seit April für den Straßenverkehr gesperrt.

Mit den Abrissarbeiten wird im kommenden Juli begonnen, und die Sperrung gilt auch für die Binnenschifffahrt. Diese Maßnahme wurde durch das Landesverwaltungsamt genehmigt, während das Landratsamt Burgenlandkreis keine Einwände erhob. Die Auswirkungen auf den Wassertourismus sollen durch die Einrichtung von drei neuen Bootseinstiegen und -ausstiegen verringert werden. Die entsprechende Beschilderung wird ebenfalls angebracht.

Reaktionen der Anwohner

Die Entscheidung für die Sperrung hat jedoch bei den Anwohnern in Karsdorf und Wetzendorf für Unmut gesorgt, insbesondere, weil während der Sperrzeit keine Behelfsbrücke zur Verfügung stehen wird. Anwohner fühlen sich im Vergleich zur Nachbargemeinde Burgscheidungen, wo eine Behelfsbrücke errichtet wurde, ungleich behandelt. Sabine Mendel von einer Bürgerinitiative äußerte Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf Kinder und ältere Menschen, die nicht mobil sind. Eine Umleitung von 15 Kilometern über Nebra könnte für viele eine enorme Belastung darstellen.

Besonders betroffen sind die Kinder, die zur Schule oder zum Hort müssen, sowie Senioren, die möglicherweise Vereinsamung erleben könnten, da der Zugang zu ihrem Mehrgenerationenhaus eingeschränkt ist. Angela Reininger vom Mehrgenerationenhaus in Wetzendorf hat bereits auf diese Probleme hingewiesen, da der vorherige Fahrdienst während der Schließungen des Supermarktes bereits schwer zu organisieren war.

Künftige Auswirkungen und Lösungen

Die geplante Sanierung trifft auf Skepsis, da die Landesstraßenbaubehörde keine Behelfsbrücke errichten kann, bedingt durch Platzmangel. Alternativ wird über die Einrichtung einer speziellen Busverbindung zwischen Karsdorf und Wetzendorf nachgedacht. Doch die Anwohner haben Zweifel, dass der öffentliche Nahverkehr diese Lösung zuverlässig umsetzen kann, da sie befürchten, dass die neuen Fahrer nicht rechtzeitig geschult werden können.

In einem größeren Kontext steht die Sanierung von Brücken im deutschen Straßennetz vor Herausforderungen. Wie Tagesschau berichtet, steht die Autobahn GmbH unter Druck, da der finanzielle Bedarf für Brückensanierungen gestern wie heute höher ist als ursprüngliche Schätzungen. Insgesamt gibt es in Deutschland knapp 10.000 sanierungsbedürftige Brücken, und der volkswirtschaftliche Schaden durch Vollsperrungen ist erheblich.

Die Fertigstellung der neuen Brücke in Karsdorf ist für August 2026 vorgesehen. Bis dahin müssen alle Beteiligten, insbesondere die Anwohner, mit den Herausforderungen und Veränderungen, die diese Maßnahme mit sich bringt, umgehen.

Für Rückfragen steht Frau Christina Vater, Pressesprecherin des Burgenlandkreises, unter der Telefonnummer 03445-731004 sowie per E-Mail unter pressestelle(at)blk.de zur Verfügung.