Erfurt in Gefahr: Bartholomäusturm wird zur Baustelle!

Erfurt in Gefahr: Bartholomäusturm wird zur Baustelle!

Anger 51, 99084 Erfurt, Deutschland - Erfurt steht momentan ein wenig unter Druck. Der Bartholomäusturm, eines der markantesten Bauwerke der Stadt, zeigt besorgniserregende Anzeichen von Verfall. Besonders an der Westfassade und der Nordseite ist das Mauerwerk stark betroffen, da sich Steine lockern und drohen, herabzufallen. „Das kann eine Gefahr für Passanten darstellen“, erklärt Thüringen24.

Um Sicherheitsrisiken zu vermeiden, hat die Stadtverwaltung umgehend Maßnahmen ergriffen. Die Umgebung des Turms wurde abgesperrt – von der Buchhandlung Peterknecht an der Anger 51 bis zum Schaufenster „name it“ an der Anger 53. Auch der Brunnen sowie die Sitzbank vor dem Bartholomäusturm sind für die Dauer der Arbeiten nicht zugänglich. Für die Reparaturen wird derzeit nach einer geeigneten Fachfirma gesucht, die noch im Laufe des Monats Juli mit den Instandsetzungsarbeiten beginnen soll.

Dringende Notfallsicherung

Nach einem Vorfall, bei dem bereits Fassadenteile auf den Dachgarten des benachbarten Hotels Alma stürzten, ist die Dringlichkeit dieser Maßnahmen besonders hoch. „Die Notfallsicherung ist unerlässlich, um Gefahren für Leib und Leben auszuschließen“, betont Arne Ott, der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement. Er bestätigt, dass die Angerseite des Turms in gutem Zustand ist und keine gefallenen Steine zu erwarten sind.

Die Stadt Erfurt, bekannt für ihren großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern, hat von jeher eine wichtige Rolle als Mittelpunkt des Landes gespielt. Mit 213.000 Einwohnern ist Erfurt die größte Stadt Thüringens und beherbergt zahlreiche Landesbehörden, die Universität sowie das Bundesarbeitsgericht. Die Stadt hat als Bistumssitz und als Ort mit einem gut erhaltenen historischen Stadtbild viel zu bieten. Einige Veränderungen gab es auch bezüglich der Stadtgestaltung während des 19. Jahrhunderts, als sich um die Altstadt ein Gürtel aus Gründerzeitvierteln bildete. Diercke verweist darauf, dass die Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert schließlich abgerissen wurde, was den heutigen Sicht auf die verdichtete Innenstadt erklärt.

Aussichten für Kulturveranstaltungen

Fest steht: Trotz der notwendigen Reparaturen am Bartholomäusturm sind die geplanten Carillonkonzerte gesichert. Laut Informationen der Stadtverwaltung sollen diese trotz der Bauarbeiten weiterhin stattfinden. Das zeigt einmal mehr, dass Erfurt auch in schwierigen Zeiten fest zu seinen kulturellen Traditionen steht.

Die Bemühungen um die Sicherung und Instandhaltung des Bartholomäusturms sind nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Erhaltung des kulturellen Erbes dieser lebendigen und geschichtsträchtigen Stadt. Hier wird deutlich, dass man in Erfurt ein gutes Händchen hat, um den Herausforderungen, die sich aus der Geschichte ergeben, zu begegnen.