Erfurt schützt Igel: Mähroboter-Nachtfahrverbot bleibt bestehen!
Erfurt schützt Igel: Mähroboter-Nachtfahrverbot bleibt bestehen!
Erfurt, Deutschland - In Erfurt gilt seit dem 2. Juli ein neues Nachtfahrverbot für Mähroboter. Dieses Verbot wurde vom Umwelt- und Naturschutzamt erlassen und bezieht sich auf alle Bereiche – privat, gewerblich und öffentlich. Ziel ist es, Igel und andere nachtaktive Tiere zu schützen, deren Zahl in städtischen Gebieten immer weiter zurückgeht. Dieses Problem, das auch in anderen Städten wie Köln und Leipzig erkannt wurde, sorgt für Handlungsbedarf. Mähroboter, die nachts unterwegs sind, stellen eine ernsthafte Bedrohung für diese Tiere dar, insbesondere da Igel auf Nahrungssuche sind und in der Dunkelheit auf dem Rasen umherstreifen. Laut ZDF können beispielsweise in Leipzig jährlich rund 400 Igel durch Mähroboter verletzt werden, von denen viele an ihren Verletzungen sterben.
Die Regelung in Erfurt sieht vor, dass Mähroboter eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang und eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang nicht betrieben werden dürfen. Bei Verstößen drohen empfindliche Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Die Stadt plant zudem stichprobenartige Kontrollen, um die Einhaltung des Verbots zu gewährleisten. Zudem können Ausnahmen beantragt werden, wenn nachgewiesen wird, dass keine Tiere zu Schaden kommen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Anforderungen sind hoch.
Ein Trend zu mehr Tierwohl
Das Nachtfahrverbot ist Teil eines größeren Trends, der sich auch in anderen Städten abzeichnet. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, fordern die Grünen ein landesweites Verbot, das den Einsatz von Mährobotern in der Dämmerung und Nacht auf nicht wirtschaftlich genutzten Flächen untersagen soll. Der natürliche Schutzreflex der Igel macht sie besonders anfällig für die sich autonom bewegenden Mähgeräte. Immer wieder berichten Experten von erschreckenden Fällen, in denen Igel verstümmelt von den Maschinen aufgefunden wurden.
Zusätzlich empfehlen Fachleute beim Kauf von Mährobotern, Geräte mit Sensoren zu wählen, die darum bemüht sind, Hindernisse zu erkennen und zu umgehen. Diese Empfehlungen sind Teil des Bestrebens, den Umgang mit den Geräten sicherer für die Tierwelt zu gestalten, während sich die Diskussion über weitere gesetzliche Maßnahmen intensiviert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hält gar ein bundesweites Nachtfahrverbot für Mähroboter für notwendig, da die Igel unter Schutz stehen und sogar nützlich im Kampf gegen Schädlinge sind.
Mit der Einführung solcher Verbote zeigt sich, dass das Thema Tierschutz zunehmend in den Fokus rückt. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die Umsetzung der Regelungen in den verschiedenen Städten sein wird und ob ein einheitliches Vorgehen bald Realität wird. Fest steht: Die Städte müssen dafür sorgen, dass die tierischen Bewohner der Stadt ebenso geschützt werden wie ihre menschlichen Einwohner und das gelingt nur mit einer klaren und konsequenten gesetzlichen Grundlage.
Details | |
---|---|
Ort | Erfurt, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)