Müllchaos im Erfurter Nordpark: Gärtnerin kämpft um saubere Flächen!
Müllchaos im Erfurter Nordpark: Gärtnerin kämpft um saubere Flächen!
Erfurt, Deutschland - Im Erfurter Nordpark, einer der größten Freizeit- und Grünflächen der Stadt, tut sich ein wiederkehrendes Problem auf: der Müll. Wenn die Wochenenden ausklingen, hinterlassen viele Besucher, darunter Familien, Jogger, Hundebesitzer und Radfahrer, nicht nur Erinnerungen, sondern auch jede Menge Abfall in der Natur. Anke Hornig, Landschaftsgärtnerin im Park, beginnt ihren Arbeitsalltag mit dem Einsammeln von Müll, bevor sie sich den eigentlichen Gärtnerarbeiten widmen kann. „Es wird alles einfach in die Landschaft geworfen“, bemängelt sie und nennt Beispiele: Kinderschuhe, ein radloses Fahrrad, Autoreifen, Spraydosen und leere Eierkartons sind nur einige der Hinterlassenschaften, die oft im Park gefunden werden, berichten MDR.
Zusätzlich wird die Situation durch örtliche Pizzerien verschärft, die ihre Speisen in die Parks liefern und somit zur Müllschwemme beitragen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt Erfurt spezielle Pizzakarton-Sammelbehälter aufgestellt. Leider sind diese bei den Bürger:innen nur bedingt beliebt – zwei von sechs installierten Behältern mussten bereits abgebaut werden. In Weimar hingegen, wo ähnliche Sammelbehälter getestet werden, ist die Resonanz positiv. Diese EXTRA-Behälter sind dabei so konstruiert, dass sie Regen abhalten und nur Pizzakartons aufnehmen können, was die Problematik der herrschenden Abfallverwirrung ein wenig entschärfen soll. Gärtner des Garten- und Friedhofsamtes werden mit der Leerung der Sammelbehälter beauftragt, und die Stadtverwaltung freut sich auf Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger zur Effizienz dieses Ansatzes. Vorschläge für Standorte weiterer Behälter sind gewünscht und können an gartenamt@erfurt.de gesendet werden, wie Erfurt.de mitteilt.
Abfallvermeidung als Ziel
Die Stadt Erfurt greift ein wesentliches umweltpolitisches Ziel auf, das auch auf deutschlandweiter Ebene von Bedeutung ist: die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Laut Umweltbundesamt soll die Abfallmenge verringert werden, um umwelt- und gesundheitsbedrohliche Auswirkungen zu minimieren. Ein ausgeklügeltes Abfallvermeidungsprogramm, das auf der Abfallrahmenrichtlinie und dem Kreislaufwirtschaftsgesetz basiert, zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum von der Erzeugung von Abfällen zu entkoppeln.
Einige Maßnahme zur Abfallvermeidung sind bereits auf den Weg gebracht worden, darunter ein Projekt zur Sensibilisierung verschiedener Akteure und die Entwicklung von Indikatoren zur Erfolgsbewertung. Das Abfallvermeidungsprogramm fördert in erster Linie die verstärkte Zusammenarbeit aller Beteiligten, denn ohne gemeinsames Handeln wird es schwer sein, die Müllproblematik nachhaltig in den Griff zu bekommen. Ziel ist eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen um 50 Prozent bis 2030.
Anke Hornig hat noch einen weiteren Vorschlag zur Reduktion von Müll: Sie plädiert dafür, ein Pfandsystem für Abfälle wie Pizzakartons einzuführen. „Damit könnten wir einen Anreiz schaffen, die Dinge anständig zu entsorgen“, betont die Gärtnerin. Mit einem festen Blick auf die Natur, die uns umgibt, bleibt zu hoffen, dass sowohl Projektansätze als auch die aktive Mitwirkung der Bürger:innen Früchte tragen und unser geliebter Nordpark in Erfurt wieder sauberer wird.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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