Bochumer bringt Mini-Kanone zur Polizei – Was steckt dahinter?

Bochumer bringt Mini-Kanone zur Polizei – Was steckt dahinter?

Bochum, Deutschland - In Bochum sorgt ein ungewöhnlicher Vorfall für Aufsehen: Ein Bürger hat eine Mini-Kanone bei der Polizei abgegeben. Dieses 30 Zentimeter hohe Stück, das voll funktionstüchtig ist, wurde von dem Sohn eines 87-Jährigen zur Wache Bochum-Ost gebracht. Was ursprünglich mit der Mini-Kanone bezweckt war, bleibt unklar.

Die Polizei nahm diese kuriose Abgabe mit einem Scherz auf und fragte: „Mit Kanonen auf Spatzen schießen?“ Besonders überraschend ist, dass langjährige Beamte der Polizei sich nicht erinnern können, jemals ein solches Gerät zuvor erhalten zu haben. Laut der Polizei handelt es sich um einen Routinevorgang, auch wenn dieser Ablauf untypisch erscheint. Die Mini-Kanone soll, wie viele andere aus Nachlässen abgegebene Waffen, vernichtet werden, was laut Tixio gängige Praxis ist.

Hintergrund zur Waffenabgabe

Eine solche Abgabe wirft Fragen auf. In Deutschland gibt es strenge Vorschriften im Umgang mit Waffen, die durch das Nationale Waffenregister (NWR) geregelt werden. Jeder Waffenbesitzer hat eine einzigartige NWR-ID, die unter anderem für den An- und Verkauf sowie für Reparaturen benötigt wird, wie der WDR berichtet. Seit September 2020 sind die Abwicklungen im Waffenhandel direkt mit dem NWR verknüpft.

So haben die Polizisten klar erklärt, dass jede neu eingetragene Waffe an die entsprechenden NWR-IDs gebunden ist. Das bedeutet, dass die Mini-Kanone bei ihrer Vernichtung auch im NWR vermerkt werden muss. Wer zum Beispiel eine Waffenbesitzkarte beantragt oder eine neue Waffe registriert, erhält eine Übersicht über bestehende Erlaubnisse in Form eines Stammdatenblatts. Dieses Blatt kann auf Anfrage an die Polizei gesendet werden und enthält wichtige Informationen über den Waffenbesitz.

Ob die Mini-Kanone einst eine Rolle in einem wild-abenteuerlichen Hobby gespielt hat oder einfach nur als neugieriges Sammlerstück endete, bleibt ein Rätsel. Sicher ist jedoch, dass unsere Ordnungshüter in Bochum an diesem Tag eine ganz besondere Abgabe erleben durften.

Der Vorfall lässt gespannt aufmerken und gibt Anlass zur Frage: Welche weiteren skurrilen Dinge könnten am Ende noch bei der Polizei landen?