Gera stärkt Nahverkehr: Sechs gebrauchte Straßenbahnen für nur 6 Euro!
Die Verkehrsgesellschaft Gera erwirbt sechs gebrauchte Straßenbahnwagen aus Darmstadt für den Nahverkehr, um steigende Fahrgastzahlen zu bewältigen.

Gera stärkt Nahverkehr: Sechs gebrauchte Straßenbahnen für nur 6 Euro!
Die Verkehrsgesellschaft der Stadt Gera hat einen höchst skurrilen Deal abgeschlossen: Sechs gebrauchte Straßenbahnwagen aus Darmstadt wurden für jeweils einen Euro erworben. Während der Gesamtpreis von sechs Euro fast schon wie ein Schnäppchen wirkt, stehen hinter dieser Entscheidung bedeutende Veränderungen im Nahverkehr der Stadt. Die Fahrzeuge stammen von der HEAG mobilo und wurden zunächst für den rüden Einsatz auf Kölner Schienen ausgelegt. In Gera sollen die Straßenbahnen jetzt neu aufgearbeitet und in leuchtendem Gelb lackiert werden. Rund 30 Fachleute stehen bereit, um diese fahrbaren Untersätze bis zum Jahresende barrierefrei und einsatzbereit zu machen, wie bahnblogstelle.com berichtet.
Aber warum dieser große Aufwand? Ganz einfach: Gera sieht sich mit wachsenden Fahrgastzahlen konfrontiert. Im Jahr 2024 zählten die Geraer Verkehrsbetriebe (GVB) stolze 17,2 Millionen Fahrgäste, was mehr Menschen in die Straßenbahnen bringt als je zuvor. Das neueste Deutschlandticket hat die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs merklich angekurbelt. Um den steigenden Bedarf zu decken, sind die neuen Anhänger – die zu den gemieteten Triebwagen sowie zu den bestehenden Geraer Triebwagen hinzugefügt werden – dringend notwendig. Diese Entscheidung könnte als ein gutes Händchen in einer Zeit angesehen werden, in der der Nahverkehr enorm unter Druck steht.
Investitionen für die Zukunft
Die Investitionskosten für die Aufarbeitung betragen etwa 100.000 Euro pro Wagen. In Zeiten, in denen viele Verkehrsunternehmen kämpfen, ist es erfrischend zu sehen, dass Gera entschlossen handelt. Diese Initiative ist nicht nur ein einfaches Upgrade der Flotte, sondern gehört auch zur umfassenden Strategie für einen barrierefreien Nahverkehr, wie das Zukunftsnetzwerk ÖPNV verdeutlicht. Barrierefreiheit wird als zentrales Element der ÖPNV-Strategie 2030 angesehen. Dabei müssen nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Haltestellen, Stationen und der gesamte Reisepfad für alle zugänglich gestaltet werden. Das ist besonders wichtig, damit Mobilitätsangebote im Einklang mit den Bedürfnissen der gesamten Bevölkerung stehen.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind die neuen Straßenbahnen nicht nur für die Beförderung von Fahrgästen ausgelegt, sondern sollen auch Einrichtungen bieten, die den Komfort steigern. Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und die Integration moderner Technologien wie WLAN oder Monitore sind dabei von zentraler Bedeutung. In Gera wird dafür gesorgt, dass die Fahrzeuge mit ordentlich Aufrüstung ausgestattet werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Blick in die Zukunft
Die Stadt plant, im kommenden Jahr sechs neue Straßenbahnen anzuschaffen. Diese Neuerungen sollen nicht nur die bestehenden Triebwagen ergänzen, sondern auch dafür sorgen, dass der Nahverkehr in Gera zukunftsfähig bleibt. Der Ausbau der Fahrzeugflotte ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Maßnahme, um auch die kommenden Fahrgastströme adäquat bewältigen zu können. Die Formierung einer robusten Verkehrsinfrastruktur steht an erster Stelle, besonders in Hinsicht auf die deutschlandweite Fahrt mit dem Deutschlandticket.
Die Geraer Verkehrsbetriebe begegnen also den Herausforderungen der Zeit mit einem kreativen Ansatz, der nicht nur die Flotte vergrößert, sondern auch sicherstellt, dass der öffentliche Nahverkehr in der Stadt für alle zugänglich bleibt. Eine Situation, in der jeder ein gutes Geschäft macht, ist das, wonach alle Akteure in der Mobilität streben. Und genau da liegt etwas an in Gera!