Geraer Krematorium stellt Einäscherungen ein – Was nun für die Stadt?
Geraer Krematorium stellt Einäscherungen ein – Was nun für die Stadt?
Gera, Deutschland - In Gera sorgt eine wichtige Entscheidung für Aufregung: Das Krematorium der Stadt wird zum 7. Juli 2025 keine Einäscherungen mehr vornehmen. Der Grund für diesen Schritt sind technische Mängel, die sich nicht nachhaltig beheben lassen. Betroffene Familien werden darum gebeten, ihre Bestattungsanträge zeitnah bei dem Krematorium einzureichen, da alle bereits festgelegten Einäscherungen bis Ende Juli 2025 abgeschlossen sein sollen. Der Betrieb des städtischen Feierhauses und die Durchführung von Beisetzungen bleiben jedoch unberührt.
Die Stadtverwaltung hat bereits reagiert und plant den Neubau einer modernen und umweltgerechten Einäscherungsanlage. „Wir möchten den aktuellen technischen und gesetzlichen Anforderungen gerecht werden“, erklärt ein Sprecher der Verwaltung. Dieses Vorhaben könnte auch Teil eines landesweiten Trends sein, der sich seit den letzten zwanzig Jahren beobachten lässt: Immer mehr Menschen entscheiden sich für Feuerbestattungen. Laut Angaben werden in Deutschland mittlerweile rund 75% der Verstorbenen eingeäschert.
Energetische Herausforderungen
Die Entscheidung in Gera kommt nicht von ungefähr. Feuerbestattungen sind bekanntlich energieintensiv und verursachen einen erheblichen Ausstoß von Kohlendioxid – im Schnitt etwa 18,75 Kilogramm pro Kremation. Das Kremieren eines Verstorbenen benötigt etwa die gleiche Energiemenge wie der Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts über dreieinhalb Tage. In Deutschland summiert sich der jährliche Kohlendioxidausstoß der Krematorien auf bis zu 250.000 Tonnen. Die herkömmliche Feuerbestattung wird daher zunehmend kritisch betrachtet, auch aufgrund ihrer Umweltauswirkungen.
Was könnte die Lösung sein? Innovative Unternehmen wie CremTec setzen auf moderne Krematorien, die strengen Güte- und Prüfbestimmungen genügen. Diese Anlagentechnologie sorgt dafür, dass Emissionen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen und sowohl Hygiene- als auch Mitarbeiterstandards übertroffen werden. Zudem wird der Energieverbrauch in den letzten zehn Jahren in der Erweiterung der Anlagen um 26,5 Prozent gesenkt. Um die ökologische Fußabdruck weiter zu minimieren, fördern sie regenerative Energien, einschließlich Solaranlagen, als Teil ihrer Strategie.
Die Zukunft der Einäscherungen
Mit Blick auf die neuen Pläne in Gera könnte die Stadt als Vorreiter in Sachen umweltschonende Einäscherung auftreten. Der Neubau könnte nicht nur der technischen Modernisierung dienen, sondern auch als Beispiel für andere Städte gelten, die ihre Krematorien nachhaltiger gestalten möchten. Dabei ist auch entscheidend, die aktuellen gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Bevölkerung nach niedrigeren Kosten Rechnung zu tragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: In Gera stehen spannende Veränderungen an, die sowohl den Umgang mit Trauerfällen als auch den Umweltschutz in der Bestattungsbranche betreffen. Es bleibt abzuwarten, wie andere Städte auf diese Entwicklungen reagieren werden.
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Ort | Gera, Deutschland |
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