Kita in Rostock sagt Indianer-Fest ab – Eltern reagieren empört!

Rostocker Kita ändert nach elterlicher Beschwerde das Sommerfest-Thema von „Cowboys und Indianer“ zu „Pferde und Ponys“.

Rostocker Kita ändert nach elterlicher Beschwerde das Sommerfest-Thema von „Cowboys und Indianer“ zu „Pferde und Ponys“.
Rostocker Kita ändert nach elterlicher Beschwerde das Sommerfest-Thema von „Cowboys und Indianer“ zu „Pferde und Ponys“.

Kita in Rostock sagt Indianer-Fest ab – Eltern reagieren empört!

In einer Rostocker Kita sorgt die Entscheidung zur Änderung des Themas eines geplanten Sommerfestes für hitzige Debatten und geteilte Meinungen unter den Eltern. Ursprünglich sollten die Kinder der Krippe, insgesamt 82 an der Zahl, unter dem Motto «Cowboys und Indianer» feiern. Doch nach einer Beschwerde eines Vaters sah sich die Kita „Fischbank“ gezwungen, das Fest umzubenennen – eine Entscheidung, die nicht bei allen gut ankam.

Die Kita entschuldigte sich in einem offiziellen Schreiben und erklärte, dass der Begriff «Indianer» historisch belastet und von den europäischen Eroberern den nordamerikanischen Ureinwohnern aufgezwungen wurde. Der Name spiegelt daher nicht die Vielfalt und kulturelle Bedeutung der indigenen Völker wider. Viele Eltern zeigten sich jedoch unzufrieden mit dem Schritt der Kita-Leitung und bezeichneten die Umbenennung als «übel», «total abgehoben» und «absolut schwachsinnig» [Nau] berichtet. Letztendlich wurde das Sommerfest unter dem neuen Motto «Pferde und Ponys» gefeiert, dabei wurden Verkleidungen, sogar mit Federschmuck, erlaubt.

Gesellschaftliche Spannungen reflektiert

Die Kontroverse um den Begriff «Indianer» ist nicht nur auf Rostock beschränkt. Auch die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus hat den Begriff als problematisch und historisch belastet eingestuft. In der öffentlichen Debatte wird daher die Notwendigkeit betont, respektvollere Begriffe zu verwenden, und es wird auf die koloniale Vergangenheit hingewiesen, die von Gewalt und Vertreibung geprägt ist. Auch die aktuelle Diskussion über kulturelle Sensibilität und Identität bleibt emotional sehr aufgeladen und spiegelt gesellschaftliche Spannungen über den Umgang mit rassistischen und kolonialen Begriffen wider [HNA].

Politische Stimmen aus der Region sind ebenfalls nicht zu überhören. Daniel Peters, der CDU-Vorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, sagte, dass sich keine indigenen Völker an den spielenden Kindern in Deutschland stören würden und kritisierte die Überkorrektheit als spaltend für die Gesellschaft. Diese Äußerung zeigt, wie die Diskussion um kulturelle Sensibilität auch auf die politischen Bühnen Einzug hält und für Aufregung sorgt [HNA].

Ein Blick über die Grenzen

Im Kontext der Diskussion über indigenes Leben ist die Lage in Brasilien ebenso brisant. Präsident Jair Bolsonaro bewarb sich kürzlich um eine zweite Amtszeit und seine Regierung wird stark kritisiert, was den Schutz der indigenen Bevölkerung betrifft. Während die Regierung die Impfung der indigenen Bevölkerung gegen Covid-19 vorantreibt, wird der tatsächliche Schutz von indigenen Reservaten und Rechten in Frage gestellt. Es zeigt sich, dass der Schutz bestehender Reservate in den letzten Jahren abgenommen hat, was zu weiteren Diskussionen und Konflikten führt [Blickpunkt Lateinamerika].

Die Debatte rund um den Umgang mit kolonialen Begriffen und den Rechten der indigenen Bevölkerung ist also nicht nur ein lokales Phänomen, sondern zieht weite Kreise und berührt grundlegende Fragen über Respekt, Geschichte und Identität. Die Rostocker Kita hat mit ihrer Entscheidung einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs angestoßen, der weit über die Festlichkeiten hinausgeht.