Höhlerbiennale in Gera: Kunst mit politischem Fokus im Untergrund!
Höhlerbiennale in Gera: Kunst mit politischem Fokus im Untergrund!
Gera, Deutschland - Am Donnerstagabend, dem 17. Juli 2025, startet die 12. Höhlerbiennale in Gera mit einem spannenden Fokus auf politische Themen. Unter dem Motto „unterHaltung“ werden Werke von 25 internationalen Künstlern präsentiert, die sich mit drängenden Fragen wie Klimaschutz und geopolitischen Veränderungen auseinandersetzen. Die Projektleiterin, Gitta Heil, hebt hervor, dass die künstlerischen Arbeiten nicht nur die aktuelle Lage reflektieren, sondern auch zum Nachdenken anregen sollen. Diese besondere Ausstellung findet in den historischen Bierkellern unter der Altstadt Gera statt, die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, und die von der Stadt als „Höhler“ bezeichnet werden.
Mit mehr als 200 dieser unterirdischen Lagerstätten ist Gera einzigartig und verleiht der Biennale eine besondere Atmosphäre. Die hohe Luftfeuchtigkeit von rund 95 Prozent kann die Installationen während der Ausstellung verändern, wodurch ein dynamisches Erlebnis entsteht, das die Besucher in seinen Bann zieht. Gitta Heil wird diese Biennale als letzte unter ihrer Regie präsentieren, was dem Event einen zusätzlichen emotionalen Aspekt verleiht. Der Veranstaltungszeitraum erstreckt sich bis zum 17. Oktober 2025, und zum Abschluss wird der Deutsche Installationskunstpreis verliehen.
Kunst im unterirdischen Raum
Die Entscheidung, die Biennale in den Höhlern abzuhalten, ist aus mehreren Gründen erfreulich. Die historischen Gewölbe bieten nicht nur einen einzigartigen Rahmen, sondern spiegeln ebenso die Themen der präsentierten Kunst wider. Gitta Heil betont, dass die Künstler in diesem besonderen Raum mit den Herausforderungen und der Fragilität der heutigen Welt optimal interagieren können. So wird der unterirdische Raum zum Spiegelbild der unsicheren politischen und ökologischen Lage.
Wer bereits einen Blick auf die Kunstszene gehabt hat, der weiß, dass auch international viel los ist. So fand am 13. Juni 2025 die 13. Berlin Biennale unter dem Motto „das flüchtige weitergeben“ statt. Hier präsentieren 60 Künstler aus fast 40 Ländern ihre Arbeiten und setzen sich mit Themen wie Meinungsfreiheit und den Herausforderungen ihres Schaffens in autoritären Systemen auseinander. Der Fokus liegt dabei auf den schwierigen Bedingungen, unter denen viele Künstler arbeiten müssen, inklusive Folter und Gefangenschaft. Diese Biennale läuft bis zum 14. September und hat sich in mehreren Berliner Locations niedergelassen, darunter das Kunst-Werken und das ehemalige Gerichtsgebäude in Moabit.
Eine Brücke zwischen Städten und Themen
Ein auffälliges Merkmal der Berliner Biennale ist die Vielzahl an neuen Auftragsarbeiten, die sich mit einer breiten Palette von Themen befassen, die oft übersehen werden. Das argentinische Kollektiv Etcétera präsentiert einen Science-Fiction-Film über den Mars, während auch historische Initiativen gewürdigt werden. Künstler wie Htein Lin zeigen beeindruckende Gefängnisgemälde, die während ihrer Haft in Myanmar entstanden sind, und bringen damit drängende gesellschaftliche Fragen auf die Leinwand.
Beide Veranstaltungen verdeutlichen, dass der künstlerische Ausdruck auch unter extremen Bedingungen möglich ist und dass Kunst immer wieder eine Plattform für politischen Diskurs und soziale Gerechtigkeit bietet. Gera und Berlin, zwei Städte mit ganz eigenen Geschichten und Herausforderungen, schlagen mit diesen Biennalen ein wichtiges Kapitel in der zeitgenössischen Kunst auf und laden zum Nachdenken ein.
Die Besucher sind herzlich eingeladen, diese begehbaren Kunstwerke zu entdecken und sich selbst ein Bild von den brennenden Themen unserer Zeit zu machen. Ob in den historischen Katakomben Gera’s oder in den pulsierenden Räumen Berlins, die Kunst hat in beiden Städten unmissverständlich ihren Platz. Lassen Sie sich inspirieren!
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Ort | Gera, Deutschland |
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