Neue Kita-Gebühren in Jena: Mehr Belastungen für viele Eltern!
Jena passt Kita-Gebührenstruktur an: Reform zielt auf gerechtere Finanzierung und digitale Beantragung ab. Infos zur Einkommenslage.

Neue Kita-Gebühren in Jena: Mehr Belastungen für viele Eltern!
Im schönen Jena tut sich einiges im Bereich der Kindertagesbetreuung. Ab Oktober 2025 wird es neue Kitabeiträge geben, die sich an den finanziellen Möglichkeiten der Familien orientieren, wie MDR berichtet. Rund 30 Prozent der Kinder in Jena leben in Haushalten, deren bereinigtes Einkommen zwischen 2.000 und 3.600 Euro liegt. Für die 20 Prozent der Kinder aus Haushalten mit einem Einkommen unter 2.000 Euro bleibt die Gebührenstruktur unverändert, während die Gebühren für die Hälfte der Kinder aus wohlhabenderen Haushalten steigen werden.
Philipp Grunert, der Stadtelternsprecher für die Jenaer Kindergärten, zeigt sich optimistisch über das neue Gebührenmodell. Die Reform wird vor allem als notwendige Anpassung an die Einkommensentwicklung der letzten Jahre begründet, wo die Kosten für einen Kita-Platz von 8.400 Euro im Jahr 2015 auf aktuell 12.700 Euro gestiegen sind. Die Eltern tragen derzeit nur noch 12 Prozent der Finanzierung, was den Druck auf die Säcke der Familien erhöht.
Details zur Gebührenstruktur
Das neue Gebührenmodell orientiert sich an verschiedenen Faktoren. Dazu zählen das monatliche Durchschnittseinkommen, die Anzahl der kindergeldberechtigten Kinder im Haushalt und die Betreuungszeit, wie auf der Webseite der Stadt Jena nachzulesen ist. Eltern haben die Möglichkeit, durch einen Kigagebührenrechner ihre anfänglichen Gebühren abzuschätzen. Wer mehr als 20 Prozent seines Einkommens für die Betreuung ausgibt oder in finanziellen Schwierigkeiten ist, kann unter Umständen eine Befreiung von der Gebühr beantragen.
Erfreulich ist die geplante Digitalisierung des Anmeldeprozesses, die ab Oktober die Beantragung der neuen Gebührensätze ebenfalls online ermöglicht. Dies soll sowohl die Verwaltung als auch die Kindergärten von überflüssiger Bürokratie entlasten.
Eine faire Regelung?
Ein großes Anliegen der Stadt ist, eine gerechte Gebührenordnung zu schaffen. Der Höchstsatz wird von rund 60 Prozent der Familien gezahlt, was zeigt, dass die Finanzierungsstruktur in der letzten Zeit stark verschoben wurde. Die Anpassungen sollen auch dazu dienen, dass weniger einkommensstarke Familien nicht übermäßig belastet werden, während gleichzeitig eine gerechte Miteinbeziehung der wohlhabenderen Familien gewährleistet wird.
Die Stadt erwartet durch die neuen Regelungen Einnahmen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro pro Jahr, was einem Plus von 14 Prozent entspricht. Dies ist besonders wichtig, um den rechtlichen Anspruch auf einen Kitaplatz, der für jedes Kind besteht, langfristig erfüllen zu können. Es bleibt spannend, wie diese Reform von den Eltern angenommen wird und ob sie tatsächlich die gewünschten Effekte erzielt, um das Betreuungsangebot in Jena nachhaltig zu sichern. Bekanntlich hat die Betreuung von Kindern in der ersten Lebensphase immer einen hohen Stellenwert, und dank der konstanten Erhebung von Daten zur Kindertagesbetreuung, die von Destatis bereitgestellt wird, bleibt der Überblick über die Nutzung und die Möglichkeiten in diesem Bereich erhalten.