Rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen: Thüringen in der Alarmstufe!

Mobit warnt vor zunehmendem Rechtsextremismus unter Thüringer Jugendlichen und fordert mehr Prävention in Schulen.
Mobit warnt vor zunehmendem Rechtsextremismus unter Thüringer Jugendlichen und fordert mehr Prävention in Schulen. (Symbolbild/NAG)

Rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen: Thüringen in der Alarmstufe!

Thüringen, Deutschland - In den letzten Jahren ist ein besorgniserregender Trend in Thüringen zu beobachten: Immer mehr junge Menschen zeigen Sympathien für rechtsextreme und rechtspopulistische Positionen. Der Vorsitzende der Mobilen Beratung (Mobit), Felix Steiner, hebt hervor, dass man diese Entwicklung ernst nehmen und dringend thematisieren sollte. „Wir können das nicht akzeptieren“, sagte er im Rahmen einer aktuellen Diskussion über die Herausforderungen in der Jugendarbeit und in Schulen, in denen oft noch unzureichend geschultes Personal für den Umgang mit solchen Vorfällen vorhanden ist, berichtet tagesschau.de.

Besonders auffällig ist, dass viele Jugendliche, die sich rechtsextrem äußern, aus Elternhäusern stammen, in denen solche Ansichten entweder geteilt oder toleriert werden. Ein Beispiel, das in den Beratungen von Mobit zur Sprache kam, ist der Fall eines Schülers, der sich vor seiner Klasse als „junger Nationalsozialist“ bezeichnete. Bei einem anderen Vorfall machte eine Mutter, die ihrem Sohn ein T-Shirt mit rechtsextremer Symbolik gekauft hatte, deutlich, dass er es bitte nicht in die Schule tragen solle. Solche Situationen zeigen, wie tief rechtsextreme Gedanken bereits in die Jugendkultur eingedrungen sind, wie auch mdr.de feststellt.

Die Rolle der Jugendarbeit

Die Herausforderungen für die Jugendarbeit sind vielfältig, besonders in Zeiten, in denen rechtsextreme Gruppen wie die „Identitäre Bewegung“ verstärkt auf soziale Medien und Popkultur setzen, um junge Menschen zu beeinflussen. In diesem Kontext berichtet die bpb.de von hybriden rechtsextremen Jugendkulturen, die aus verschiedenen Strömungen bestehen. Dazu zählt auch, dass Kleidung als Ausdruck rechtsextremer Identität genutzt wird. In der Jugendarbeit ist es von großer Wichtigkeit, rechtsextreme Positionen, Symbole und Akteure zu erkennen und einzuordnen, um wirksame Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können.

Junge Menschen müssen für demokratische Werte sensibilisiert werden. Es ist entscheidend, einen politischen Konsens in der Jugendarbeit zu erreichen und klar normative Ziele zu setzen. Dazu gehört der Schutz vor rechtsextremen Einflüssen sowie die Förderung von demokratischen Werten. Mobit fordert hier mehr präventive Maßnahmen, um die Jugendlichen effektiv zu erreichen und sie von extremistischer Einflussnahme abzubringen.

Der Weg nach vorn

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Notwendigkeit, externe Beobachtungen in die Einschätzung von Jugendlichen einzubeziehen. Die Jugendarbeit muss klare Grenzen setzen und rechtsextreme Jugendliche notfalls auch aus Einrichtungen ausschließen. Gleichzeitig ist es wichtig, eine professionelle Beziehung zu diesen Jugendlichen aufzubauen und Interesse an ihren Lebensrealitäten zu zeigen, ohne ihre extremistischen Ansichten zu akzeptieren. „Wir brauchen ein gutes Händchen für den Umgang mit diesen Herausforderungen“, so die Einschätzung von Fachleuten.

Die Zunahme rechtspopulistischer Akteure hat die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ungleiche Wertvorstellungen in die Gesellschaftsbilder junger Menschen eindringen. Um dem entgegenzuwirken, sind konkrete Handlungsmöglichkeiten notwendig. Die Zusammenarbeit von Jugendarbeit mit der Zivilgesellschaft und der Politik ist unerlässlich, um effektive Strategien zu entwickeln.

Zusammengefasst zeigt sich, dass der Kampf gegen rechtsextreme Ideologien in der Jugend nicht einfach ist, aber die Weichen für eine bessere Zukunft müssen jetzt gestellt werden. Eine informierte und engagierte Jugendarbeit ist hier der Schlüssel. Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist es wichtiger denn je, die Stimme zu erheben und klare Maßnahmen zu fordern.

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OrtThüringen, Deutschland
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