Thüringen braucht ausländische Arbeitskräfte für wirtschaftliche Stabilität!

Saalfeld-Rudolstadt steht vor Herausforderungen: Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte unerlässlich für Thüringens wirtschaftliche Stabilität.
Saalfeld-Rudolstadt steht vor Herausforderungen: Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte unerlässlich für Thüringens wirtschaftliche Stabilität. (Symbolbild/NAG)

Thüringen braucht ausländische Arbeitskräfte für wirtschaftliche Stabilität!

Saalfeld-Rudolstadt, Deutschland - In Thüringen tut sich einiges auf dem Arbeitsmarkt: Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, dass in den kommenden Jahren immer mehr Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden werden. Das Altersgefüge der Bevölkerung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, denn die sogenannten „Babyboomer“ gehen in Pension und hinterlassen Lücken, die dringend gefüllt werden müssen. Laut der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur ist die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte unerlässlich für die wirtschaftliche Stabilität in Thüringen. Markus Behrens, Geschäftsführer der Behörde, hebt hervor, dass langfristiges Wirtschaftswachstum nur durch die Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte möglich ist. Dies bestätigt auch der Demografiebericht 2024, der die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Arbeitswelt in Thüringen beleuchtet und notwendige Handlungsansätze aufzeigt.

Die Zahlen sprechen für sich: In den letzten Jahren stieg die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer in Thüringen von 6.600 im Jahr 2010 auf beeindruckende 78.700 im vergangenen Jahr. Fast jeder zehnte Arbeitnehmer in Thüringen stammt mittlerweile aus dem Ausland. Während die Zahl deutscher, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter seit 2017 kontinuierlich abnimmt – von 778.000 auf etwa 720.000 – zeigt sich ein klarer Trend: Immer mehr ausländische Beschäftigte übernehmen wichtige Rollen in der Wirtschaft.

Besonders interessant ist die Herkunft der ausländischen Arbeitskräfte. Die meisten Beschäftigten kamen 2022 aus Polen (ca. 14.700), gefolgt von Rumänen (9.200) und Syrern (5.400). Zudem gab es im Jahr 2024 den größten Beschäftigungsanstieg bei ukrainischen Arbeitskräften, die im Vergleich zum Vorjahr um rund 38 % zulegten. Diese Entwicklungen spiegeln den wachsenden Bedarf an Arbeitskräften in verschiedenen Branchen wider.

Aktive Branchen und Regionale Unterschiede

Im verarbeitenden Gewerbe sind etwa 17.000 ausländische Beschäftigte tätig, während in der Zeitarbeit 13.000 und im Handel sowie Gastgewerbe jeweils 6.400 arbeiten. Besonders auffällig ist der Landkreis Sonneberg, wo der Anteil ausländischer Arbeitnehmer mit 12,9 % den höchsten Wert in Thüringen erreicht. Im Gegensatz dazu sind im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt lediglich 4,4 % der Beschäftigten ausländischer Herkunft, was die regionalen Unterschiede im Arbeitsmarkt deutlich macht.

Die Notwendigkeit, das Arbeitskräftepotenzial in Thüringen durch Zuwanderung zu ergänzen, wurde nicht zuletzt in der Publikation vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft dargelegt, die sich im Demografiebericht 2024 auch mit neuen Arbeitsformen und Mobilität beschäftigt. Diese Studie kommt genau zur richtigen Zeit, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu adressieren, insbesondere hinsichtlich der Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Freistaat.

Die Veränderungen in der Arbeitswelt gehen über die Zahlen hinaus: Die mobile Arbeitsweise, die durch die Digitalisierung und die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie gefördert wurde, bietet neue Chancen, insbesondere für ländliche Regionen. Co-Working wird als Beispiel für innovative Ansätze von Wohnen und Arbeiten genannt, um die Attraktivität dieser Gebiete zu steigern.

Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Wirtschaft von Bedeutung, sondern betreffen auch das tägliche Leben der Menschen in Thüringen. Ob es nun um den Erhalt von Arbeitsplätzen geht oder um die Schaffung neuer Perspektiven für Zuwanderer – da liegt definitiv was an. Es bleibt spannend, wie sich die Situation in Thüringen weiterentwickeln wird und wie die regionalen Akteure auf die Herausforderungen reagieren werden.

Für detaillierte Informationen und aktuelle Studien zu diesen Themen empfehlen wir einen Blick in die entsprechenden Berichte: Welt, Demografie-Portal und Serviceagentur Demografie.

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OrtSaalfeld-Rudolstadt, Deutschland
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