Freiheit für Maja T.: Demo in Meiningen fordert Rückkehr nach Deutschland

Freiheit für Maja T.: Demo in Meiningen fordert Rückkehr nach Deutschland
Meiningen, Deutschland - In Meiningen versammelten sich am 20. Juni 2025 zwischen 30 und 40 Menschen, um für die Freilassung der in Ungarn inhaftierten Aktivistin Maja T. zu demonstrieren. Die Veranstaltung wurde von verschiedenen linken Gruppierungen organisiert und begann um 18 Uhr am Bahnhofsvorplatz. Die Teilnehmer, überwiegend jüngere Leute, zeigten sich solidarisch und forderten nicht nur die Freilassung von Maja T., sondern auch ihre Rückführung nach Deutschland.
„Maja befindet sich in Isolationshaft und erwartet in Ungarn kein faires Verfahren“, erklärte ein Sprecher der Organisatoren. Der Demonstrationszug führte durch verschiedene Straßen der Stadt: Lindenallee, Charlottenstraße, Leipziger Straße, Bernhardstraße und Georgstraße, bis hin zum Markt. An mehreren Stationen, darunter die Struppsche Villa, wurden Redebeiträge gehalten, in denen die aktuelle Situation von Maja T. erläutert wurde. Auch ihr Vater, der an der Demo teilnahm, äußerte sich zu den desolaten Haftbedingungen und der politischen Dimension des Prozesses.
Hungerstreik und gerichtliche Auseinandersetzung
Wie DW.com berichtet, ist Maja T., eine nicht-binäre deutsche Aktivistin, seit Juni 2024 in einer Budapester Gefängniszelle untergebracht, wo sie in Einzelhaft lebt. Seit dem 5. Juni 2025 befindet sie sich im Hungerstreik, um auf die unhaltbaren Bedingungen hinzuweisen, darunter permanente Videoüberwachung und das Tragen von Handschellen außerhalb ihrer Zelle. Dies geschah, nachdem sie von Deutschland nach Ungarn ausgeliefert wurde.
Die Festnahme von Maja T. steht im Kontext eines Prozesses, der am 21. Februar 2025 begann. Sie wird beschuldigt, im Rahmen eines extrem rechten Aufmarschs in Budapest im Februar 2023 mehrere Menschen verletzt zu haben. Das ungarische Rechtssystem könnte eine Gefängnisstrafe von bis zu 24 Jahren verhängen, was im deutschen Recht wahrscheinlich nicht der Fall wäre. Maja T. lehnte ein angegebene Vergleichsangebot von 14 Jahren Gefängnis ab, da sie die ungerechten Bedingungen für marginalisierte Gruppen in Ungarn anprangerte. Der Bundesverfassungsgerichtshof in Deutschland hat die Auslieferung als unrechtmäßig eingestuft.
Politisches Klima in Ungarn
Die Situation rund um Maja T. ist Teil eines größeren Trends in Ungarn, das immer wieder in der Kritik steht, wenn es um die Rechte von LGBTQ+-Personen geht. Seit 2021 wurden Gesetze eingeführt, die spezifisch gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft gerichtet sind, und nach einem kürzlich beschlossenen Gesetz kann die Regierung Pride-Veranstaltungen verbieten. Diese Entwicklungen stellen einen tiefen Einschnitt in die seit Langem angestrebte Gleichstellung in Europa dar, wie auch auf Yahoo Nachrichten betont wird.
Am Pride-Monat nahmen in verschiedenen europäischen Städten, wie Warschau und Budapest, Tausende Menschen an Protestaktionen teil, um für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft zu demonstrieren. In Budapest fand die Pride-Parade zum 29. Mal statt und thematisierte nicht nur Homophobie, sondern auch soziale und ökologische Krisen.
Die Demonstration in Meiningen und die gesamte Unterstützung, die Maja T. von verschiedenen politischen und sozialen Gruppen erhält, zeigt deutlich die Dringlichkeit für eine Veränderung der Rechtslage und eine Rückkehr zu fairen Verfahren in Europa.
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Ort | Meiningen, Deutschland |
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