Schock für Gera! Laden 'glüXgefühl' schließt wegen Wirtschaftskrise
Schock für Gera! Laden 'glüXgefühl' schließt wegen Wirtschaftskrise
Heinrich-Heine-Straße, 07548 Gera, Deutschland - In Gera schließen Dunja Franke und Katja Fuhrmann ihren Laden „glüXgefühl“ in der Heinrich-Heine-Straße, und damit geht ein weiteres kleines Geschäft unter. Die offizielle Schließung fand am 28. Mai statt, und der Grund für das Aus liegt in einer „wirtschaftlichen Notwendigkeit“ sowie der schwierigen Marktsituation, die viele Einzelhändler:innen in der Region belastet. Die beiden Unternehmerinnen haben verschiedene Verkaufsstrategien ausprobiert – von Marktständen bis hin zu besonderen Workshops – doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Über das Sortiment ihres Ladens, das Tees, ätherische Öle und gesunde Smoothies umfasste, wird in Zukunft leider nicht mehr berichtet werden können. Letztmalig können Interessierte am 26. Juni an einem Workshop teilnehmen.
Die Situation des Einzelhandels macht vielen Schaffenden in der Region Sorgen. Während die Schließung von „glüXgefühl“ zeigt, wie es auch kleineren Geschäften ergehen kann, wird der Druck auf zahlreiche Händler:innen immer größer. Andreas Schubert, Sprecher für Wirtschaftspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, fordert Finanzhilfen für den Einzelhandel und warnt vor einer möglichen Existenzenkrise, da viele Unternehmen um ihr Überleben kämpfen. Dies führt nicht nur zu Unternehmensschließungen, sondern auch zu einer drohenden Arbeitslosigkeit im Verkauf, wie Lena Güngör, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin, betont.
Herausforderungen für Gera
Im Angesicht der Realität der Schließung von „glüXgefühl“ wird deutlich, dass die Corona-Pandemie die Probleme im stationären Einzelhandel noch verschärft hat. Der Abverkauf kann nur teilweise durch Abholmöglichkeiten für bestellte Waren kompensiert werden, und der Fakt, dass viele Vermieter:innen auf einem Teil ihrer Mieteinnahmen bestehen, macht die Situation für vieleGeschäfte nahezu unerträglich. Schubert fordert eine schnellere Auszahlung von Hilfen und betont die Wichtigkeit einer landesweiten Image-Kampagne, um die Menschen erneut für lokale Anbieter zu sensibilisieren.
Die Schließung „glüXgefühls“ steht auch im Kontext zunehmender Leerstände in Thüringens Innenstädten, die durch verschiedene Faktoren wie den Onlinehandel und die steigende Inflation bedingt sind. Laut einem Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt sich, dass die Leerstandsquote in zentralen Erdgeschosslagen zwar höher als vor der Pandemie ist, aber nicht so kritisch, wie viele befürchtet haben. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Untersuchung, die auch die Attraktivität von Innenstädten thematisiert, wo ein gutes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie für Lebendigkeit sorgt. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Einzelhändler:innen Anpassungen an Hygienekonzepte und Digitalisierungsanforderungen vornehmen mussten, um am Markt bestehen zu können.
Für Dunja Franke und Katja Fuhrmann geht es nach der Schließung weiter: Katja Fuhrmann zieht nach Triptis, während Dunja Franke plant, im Juli „Dein Raum“ in der Kantstraße in Gera zu eröffnen, womit die beiden trotz der Herausforderungen ihren Weg in eine neue Richtung gehen wollen. Währenddessen ist es am Thüringer Wirtschaftsministerium, unbürokratische Lösungen zu finden, um die Situation für den stationären Einzelhandel zu verbessern.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für die restlichen Einzelhändler:innen entwicklen wird, angesichts der zahlreichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Die Schicksale von „glüXgefühl“ und anderen kleinen Geschäften werfen ein Licht auf die Notwendigkeit effektiver Unterstützungsmaßnahmen für den lokalen Einzelhandel.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen des Einzelhandels in Gera finden Sie bei DIE LINKE und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
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Ort | Heinrich-Heine-Straße, 07548 Gera, Deutschland |
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