Kitas in Suhl: Sanfte Fusion oder stiller Abschied? Eltern in Sorge!

Die Stadt Suhl plant eine Fusion zweier Kindergärten, um finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Eltern äußern Bedenken.
Die Stadt Suhl plant eine Fusion zweier Kindergärten, um finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Eltern äußern Bedenken. (Symbolbild/NAG)

Kitas in Suhl: Sanfte Fusion oder stiller Abschied? Eltern in Sorge!

Suhl, Deutschland - In Suhl bahnt sich eine bedeutende Veränderung im Bereich der frühkindlichen Bildung an. Der Thepra-Landesverband hat Pläne zur Fusion zweier Kindergärten auf den Weg gebracht, um mit einem klammen Budget besser zurechtzukommen. Die Kindergärten Tausendfüßler und Auenknirpse sollen am Standort der Tausendfüßler in der Auenstraße zu einer neuen Einrichtung fusionieren, die den Namen Auenfüßler und Tausendknirpse tragen wird. Diese Umstrukturierung wird von der Stadt als „sanfte Fusion“ bezeichnet, während Eltern und Fachpersonal sich besorgt über die drohende Schließung äußern[inSüdthüringen].

Der Stadtrat hat sich in einer namentlichen Abstimmung mehrheitlich für ein Strategiepapier zur Kita-Planung ab 2025 ausgesprochen. Auffällig ist, dass dabei keine Gegenstimmen abgegeben wurden, lediglich zwei Stadträte der Freien Wähler haben sich enthalten. Die Kitas stehen unter Druck, denn der finanzielle Druck auf die Kommunen wächst. Thüringens Finanzministerin Katja Wolf hat klargemacht, dass eine Verbesserung des Personalschlüssels in den Kindergärten nicht vorgesehen sind, da die Städte schon stark belastet seien[MDR].

Finanzielle Belastungen und demografische Herausforderungen

Besonders in Regionen wie Saalfeld machen die Kindergartenkosten einen erheblichen Teil des Haushalts aus; bis zu 25 % werden hierfuer aufgewendet. Die Stadt Weimar kündigt an, in den kommenden Jahren rund 500 Kindergartenplätze abzubauen, da die Geburtenzahlen stark gesunken sind. Von rund 800 Geburten in Spitzenzeiten werden 2024 nur noch 366 erwartet, was die Strukturen der Kindergärten vor große Herausforderungen stellt[MDR].

Diese Entwicklung ruft auch die Landesregierung auf den Plan. Seit 2015 verfolgt das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie die Strategie, Kindertagesstätten in Thüringer Eltern-Kind-Zentren (ThEKiZ) weiterzuentwickeln. Ziel ist es, die Vernetzung und Unterstützung in der frühkindlichen Bildung zu verbessern. Im aktuellen Koalitionsvertrag ist die schrittweise Umstellung klar verankert, was auch finanzielle Fördermittel einschließt, um die Einrichtungen in ihrer Entwicklung zu unterstützen[ThEKiZ].

Der Weg in die Zukunft

Die Landesförderung ist Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die frühkindliche Bildungslandschaft in Thüringen zu stärken. Drei von fünf Säulen dieser Strategie konzentrieren sich auf die Vernetzung, die Unterstützung örtlicher Träger und die fachliche Prozessbegleitung. Zudem wird ein bedarfsgerechtes Fortbildungsprogramm bereitgestellt, um die Qualität in den Einrichtungen zu sichern und weiterzuentwickeln.

Insgesamt zeigt sich, dass die Fusion der Kindergärten in Suhl lediglich ein Teil eines größeren Trends ist, der die Kitas in Thüringen betrifft. In einer Zeit, in der die demografische Entwicklung und der finanzielle Druck auf die Kommunen spürbar steigen, ist eine proaktive Planung und Unterstützung unerlässlich, um die frühkindliche Bildung zukunftssicher zu gestalten.

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OrtSuhl, Deutschland
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