Thüringen sagt Nein zum Feiertag: 8. Mai bleibt Gedenktag!

Thüringen sagt Nein zum Feiertag: 8. Mai bleibt Gedenktag!

Thüringen, Deutschland - In Thüringen wird der 8. Mai auch im Jahr 2025 kein gesetzlicher Feiertag werden. Ein Antrag der Linksfraktion, der den 80. Jahrestag des Endes der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als gesetzlichen Feiertag festlegen wollte, wurde im Landtag abgelehnt. Die Parteien CDU, BSW, SPD und AfD stimmten gegen die Initiative der Linken, die sich für die Anerkennung des Datums als Symbol für Frieden und Demokratie stark machte. Während die Linke den 8. Mai als essenziellen Gedenktag ansieht, ging es den anderen Parteien nicht weit genug, um einen Feiertag zu etablieren. So wurde der 8. Mai 2015 zwar als Gedenktag in Thüringen eingeführt, jedoch nicht auf die Ebene eines Feiertags gehoben, wie Süddeutsche Zeitung berichtet.

Besonders hervorzuheben ist, dass Katharina König-Preuss, die Sprecherin der Linksfraktion für Antifaschismus, die Entscheidung der Brombeer-Koalition scharf kritisierte. Ihrer Ansicht nach sendet die Ablehnung des Feiertags ein „fatales Signal“ aus, vor allem angesichts der wachsenden geschichtsrevisionistischen Strömungen, die man in der politischen Debatte beobachten kann. Sie betonte in ihrer Ansprache, dass der 8. Mai das Ende von Faschismus, Krieg und Völkermord symbolisiert und forderte, dass der Tag nicht nur als einmaliges Ereignis, sondern dauerhaft gefeiert werden müsse, so die Berichte von Die Linke Thüringen.

Der historische Kontext des 8. Mai

Der 8. Mai 1945 ist nicht nur ein historisches Datum, es verkörpert auch den Beginn einer neuen Ära für Deutschland und Europa. An diesem Tag kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos, und der Zweite Weltkrieg in Europa fand sein Ende. Dieses Datum wird in vielen anderen Ländern als Sieg über den Nationalsozialismus gefeiert. In Russland wird dieser Jahrestag am 9. Mai begangen, während in den Niederlanden der 5. Mai als Befreiungstag gilt. Anders in Deutschland, wo der Tag lange Zeit ambivalent behandelt wurde. Während er in der DDR als „Tag der Befreiung“ gefeiert wurde, wurde er in Westdeutschland oft als Verlusterlebnis betrachtet. Entsprechende Diskussionen über die Bedeutung und das Gedenken an diesen datum sind auch heute noch von Relevanz, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.

Die Linksfraktion sieht in der Anerkennung des 8. Mai als Feiertag eine Möglichkeit, die Erinnerungskultur zu stärken und politischen Prinzipien treu zu bleiben. Innenminister Georg Maier äußerte sich hingegen kritisch und sprach sich gegen einen „Thüringer Alleingang“ aus. Dennoch plant die Linksfraktion, den 8. Mai weiterhin auf die Agenda zu setzen. König-Preuss hebt hervor, dass auch andere Länder, wie die Ukraine, den Tag würdigen, um sich gegen aktuelle geopolitische Herausforderungen zu positionieren.

Das politische Ringen um die Feiertagsordnung

Der Kampf um die Anerkennung des 8. Mai als Feiertag zeigt nur zu gut, wie differenziert in der Politik über die Themen Gedenken und Erinnerung diskutiert wird. Bereits im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung wurde angedeutet, den 8. Mai besonders zu würdigen. Eine mögliche künftige Einigung könnte dennoch im Raum stehen, vor allem weil Berlin bereits den 8. Mai als gesetzlichen Feiertag erklärt hat.

Die Ablehnung der Linksfraktion könnte tatsächlich mehr bewirken, als zunächst gedacht. Sie hat das Thema in die öffentliche Diskussion gerückt und die Wichtigkeit des Gedenkens an den Nationalsozialismus in den Vordergrund gerückt. Was die politische Zukunft des 8. Mai in Thüringen bringt, bleibt jedoch abzuwarten. Die Stimmen für eine Anerkennung werden auch künftig laut bleiben, denn das Gedenken an die dunklen Kapitel der Geschichte sollte nie in Vergessenheit geraten.

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OrtThüringen, Deutschland
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