Aufregung in Thüringen: Erster illegaler Wolf-Abschuss erschüttert Naturschutz!

Aufregung in Thüringen: Erster illegaler Wolf-Abschuss erschüttert Naturschutz!

Hämbach, Deutschland - Am Ende des Jahres 2023 wurde ein übel zugerichteter Wolfs-Kadaver an einer Straße im Wartburgkreis, Thüringen, entdeckt. Zunächst wurde eine andere Erklärung für den Tod des Tieres vermutet, doch die Untersuchung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin kam zu einem erschreckenden Ergebnis: Der Wolf war erschossen worden. Diese Feststellung sorgte für Entsetzen, insbesondere bei den Naturschutzorganisationen.

Der Wolf, der aus dem Rudel Wildflecken in Bayern stammt, ließ sich nicht nur genetisch identifizieren, sondern die Computer-Tomographie ergab auch klar, dass es sich um einen illegalen Abschuss handelt. Die Untere Naturschutzbehörde, Polizei und Staatsanwaltschaft wurden entsprechend informiert, denn das Töten eines Wolfes ist in Deutschland eine schwere Straftat, die mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Politische Vorstöße, die rechtlichen Hürden zu senken, um problematische Wölfe zu bejagen, haben bislang keine Früchte getragen. Dies berichtet Thüringen24.

Reaktionen und Forderungen

Das Thüringer Umweltministerium bestätigt ebenfalls den illegalen Abschuss und zieht die Aufmerksamkeit auf das besorgniserregende Geschehen. Silvester Tamás vom NABU Thüringen drückt sein Entsetzen über diesen Vorfall aus und hofft inständig, dass Thüringen von weiteren illegalen Abschüssen verschont bleibt. In den Jahren 2022 und 2023 gab es bereits zwei Vorfälle, bei denen Luchse illegal getötet wurden. Um gegen solche Umweltstraftaten besser vorzugehen, fordert NABU die Einrichtung einer speziellen Stabsstelle in Thüringen.

Trotz der kritischen Situation ist die Aufklärungsrate bei derartigen Straftaten alarmierend niedrig, nahezu null. Das Leibniz-IZW ist für die Untersuchungen von Wolf- und Luchs-Totfunden in Deutschland verantwortlich und weist auf die erschreckenden Zahlen hin: Rund 10 Prozent der tot gefundenen Wölfe wurden illegal geschossen. In den letzten Jahren sind trotz eines strengen Schutzstatus viele Tiere unter rätselhaften Umständen gestorben, in der Regel durch Verkehrsunfälle. Jedoch sticht diese grausame Methode des Abschusses insbesondere hervor, da sie nicht nur gegen nationale, sondern auch gegen internationale Regelungen verstößt.

Der Wolf in Deutschland

Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland vor etwa 25 Jahren sind bereits mehr als 1000 Wölfe verstorben, dabei sind Verkehrsunfälle die Hauptursache für die meisten Todesfälle. Eine umfassende Untersuchung zeigt, dass das Leibniz-IZW fast alle toten Wölfe obduziert, obwohl nur etwa 50 Prozent zur Obduktion gebracht werden. Die häufigsten Funde der toten Wölfe liegen in den Bundesländern Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.

Über die vergangenen Jahrzehnte hat sich die Population der Wölfe stark vergrößert. Aktuell sind mehr als 1339 Wölfe in Deutschland nachgewiesen, verteilt auf fast alle Bundesländer. Aufgrund dieser stetig wachsenden Anzahl ist es essenziell, ein besseres Management für Weidetiere zu entwickeln, sei es durch Zäune oder andere Schutzmaßnahmen, anstatt den illegalen Abschuss der Wölfe zu fördern. NABU fordert verstärkt Maßnahmen zur Förderung der Akzeptanz von Wölfen in der Bevölkerung, um diese wertvollen Tiere zu schützen.

Der Fall des erschossenen Wolfs wirft ein grelles Licht auf die bestehenden Herausforderungen im Naturschutz. Wenn bereits Wölfe derart brutal behandelt werden, wie sieht es dann erst mit anderen Tieren aus? Die Politik ist gefordert, schärfere Maßnahmen zu ergreifen und einen klaren Kurs für den Schutz der Wildtiere zu setzen.

Die Berichte von Thüringen24, NABU Thüringen und GEO verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, konsequent gegen Umweltkriminalität vorzugehen.

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OrtHämbach, Deutschland
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