Wolf in Thüringen illegal erschossen: Naturschutzverein alarmiert!

Wolf in Thüringen illegal erschossen: Naturschutzverein alarmiert!

Hämbach, Deutschland - Im Thüringer Wartburgkreis sorgt der Tod eines Wolfes für Aufregung und Bestürzung. Was zunächst wie ein Verkehrsunfall anmutete, entpuppte sich als illegaler Abschuss des Tieres im Jahr 2023. Neueste Erkenntnisse, die durch eine Computertomographie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung bestätigt wurden, belegen, dass der Wolf erschossen wurde. Diese Nachricht sorgte für Entsetzen beim Naturschutzverein Nabu, der nun vehement Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltstraftaten fordert. Laut Nabu ist die Aufklärungsrate für solche Delikte in Thüringen alarmierend nahe Null, was die Schaffung einer speziellen Stabsstelle notwendig erscheinen lässt, um diesem Umstand entgegenzuwirken – dies berichtet Thüringen24.

Der Wolf, der in Hämbach, einem Ortsteil von Bad Salzungen, entdeckt wurde, stammte aus dem Wildflecken-Rudel in Bayern. Unklar bleibt, wo genau er getötet wurde. In Deutschland sind Wölfe streng geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Das Töten eines Wolfs stellt eine Straftat dar, die mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Ein Umstand, den Naturschützer als erschreckend empfinden, und der den Ruf nach einem Abschuss als unverantwortlich und unzivilisiert erscheinen lässt.

Wölfe in Thüringen: Ein umstrittenes Thema

Die Diskussion um den Abschuss von Wölfen ist in Thüringen keineswegs neu. Nabu Thüringen sieht die Debatte über die Bejagung als überzogen und warnt davor, dass sie das Miteinander von Mensch und Natur gefährdet. Schätzungen zufolge leben in Thüringen derzeit etwa 15 bis 20 Wölfe. Die Organisation kritisiert den Rufen nach Abschuss als Versuch, die Tiere unter dem Vorwand des Herdenschutzes zu bejagen. Besonders wenn auffällige Wölfe, die Schäden verursachen könnten, ins Visier genommen werden, zeigen sich Naturschützer besorgt über das Wohl der Wildtiere und die verwendeten Argumente – so hat Nabu kürzlich auf nabu.de Stellung bezogen.

Der Fokus sollte auf der Einführung wirksamer und nachhaltiger Herdenschutzmaßnahmen liegen, die sowohl der Weidetierhaltung zugutekommen als auch das natürliche Ökosystem respektieren. Thüringen hat diesbezüglich bereits Fortschritte erzielt, doch bleiben Herausforderungen wie finanzielle Unterstützung und Bürokratie bestehen. Laut Nabu wurden in diesem Jahr nur wenige Weidetiere von Wölfen gerissen – meist sind es andere Faktoren wie Krankheiten und Wetterextreme, die die Weidetierhaltung gefährden.

Wölfe in Deutschland: Lebensraum und Koexistenz

Die Wölfe in Deutschland sind nicht nur vom Aussterben bedroht; sie haben sich über die Jahre erfolgreich in der Kulturlandschaft etabliert. Nach Modellrechnungen könnten in Deutschland zwischen 700 und 1400 Wolf-Rudel Platz finden, während aktuell 209 Rudel im Rahmen eines Wolfsmonitorings gezählt wurden. Diese Zahlen zeigen, dass es in Deutschland nach wie vor geeignete Lebensräume für die Tiere gibt – wie auf der Webseite des BUND ausführlich erläutert wird.

Ein wirksamer Herdenschutz ist dabei essenziell, um Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu minimieren. Dies umfasst spezielle Herdenschutzhunde und spezielle stromführende Zäune. Wölfe sind für Menschen nicht gefährlich, wie die lange Zeit ohne Vorfälle in Deutschland beweist. Mit der Rückkehr dieser Tiere vor etwa 20 Jahren hat sich eine Chance auf natürliche Koexistenz eröffnet, die jedoch sorgfältigen Umgang und offene Diskussionen erfordert.

Die Zeit ist reif für eine Rückkehr zu einer sachlichen Debatte, die auf Fakten basiert. Der Wolf könnte ein Teil des Ökosystems werden, wenn man bereit ist, ihn zu akzeptieren und die richtigen Schritte zur Unterstützung der Weidetierhaltung zu unternehmen. Nur so kann eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Wolf gelingen.

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OrtHämbach, Deutschland
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