Weimar verliert geliebtes Michael‘s Spielzeugland – 33 Jahre voller Magie!

Der Spielzeugladen „Michael’s Spielzeugland“ in Weimar schließt Ende 2025 nach 33 Jahren. Umsatzrückgänge und Online-Konkurrenz sind Gründe.
Der Spielzeugladen „Michael’s Spielzeugland“ in Weimar schließt Ende 2025 nach 33 Jahren. Umsatzrückgänge und Online-Konkurrenz sind Gründe. (Symbolbild/NAG)

Weimar verliert geliebtes Michael‘s Spielzeugland – 33 Jahre voller Magie!

Weimar, Deutschland - Das Spielzeugland der spannenden Kindheitserinnerungen neigt sich dem Ende zu. In Thüringen stellt Michael Rott seinen Spielzeugladen „Michael‘s Spielzeugland“ im Einkaufszentrum „Atrium“ in Weimar zum Jahresende ein. Nach 33 Jahren gibt es dort nun einen Schlussverkauf mit saftigen 40 Prozent Rabatt auf die beliebten Artikel wie Familienspiele, Fidget Spinner und Hausaufgabenhefte. Der treue Kundenstamm, darunter viele Kindergärten, wird sich nachhaltig an die herzliche Atmosphäre und die fachkundige Beratung erinnern, die der Inhaber über die Jahre hinweg aufgebaut hat. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die Konkurrenz des Online-Handels blickt Rott positiv auf seine lange Laufbahn zurück. Doch die Schließung bedeutet auch einen Verlust für die fünf Beschäftigten des Geschäfts, die ihren Job einbüßen müssen. Das Schicksal des Spielzeugladens ist leider kein Einzelfall.

Ein weiteres Spielzeuggeschäft, das das Licht ausknipst, ist das von Tanja Steinhaus in Bodenfelde, das seit 32 Jahren besteht. Steinhaus hat in den letzten Jahren immer mehr Druck von Online-Konkurrenten verspürt, was besonders schmerzhaft war, als eine Kundin ein Lego-Spielzeug lediglich vor Ort gezeigt, aber bereits online bestellt hatte. Diese Erlebnisse haben sie tief betroffen gemacht. Trotz ihrer Bemühungen um persönlichen Kundenservice und einem Lieferservice während der Pandemie verlieren die Geschäfte an Boden. Wenn am Monatsende nicht einmal der Mindestlohn übrig bleibt, fühlt es sich für Steinhaus eher wie ein Hobby denn wie ein erfolgreiches Geschäft an. Ihre Umstellung auf Online-Verkäufe blieb leider ohne nennenswerte positive Auswirkungen.

Ein Blick auf die Branche

Die Schließung von Geschäften ist ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für 2023 die Schließung von 4.500 Geschäften, was von HDE-Präsident Alexander von Preen als „dramatisch“ bezeichnet wird. 2015 gab es noch 370.000 Geschäfte in Deutschland; derzeit sind es nur noch rund 300.000. Der Leerstand in Innenstädten ist seit der Corona-Pandemie immer sichtbarer geworden, und im vergangenen Jahr mussten bereits 5.000 Läden ihre Türen schließen. Anreize wie reduzierte Mieten in Wipperfürth könnten helfen, diese Entwicklung umzukehren, gleichzeitig bleibt die Konsumstimmung durch den Ukraine-Krieg getrübt. Die nächste Bundesregierung sei aufgefordert, private Investitionen durch steuerliche Begünstigungen zu fördern, um dem Einzelhandel neue Impulse zu verleihen.

Die Herausforderungen, vor denen die kleinen Geschäfte stehen, bringt immer mehr Inhaber an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Michael Rott und Tanja Steinhaus sind nur zwei Beispiele unter vielen, die zeigen, dass es für lokale Geschäfte hart geworden ist, sich in einem zunehmend digitalen Markt zu behaupten. Wenn die Tradition des stationären Handels nicht gestützt wird, könnten in naher Zukunft noch viele weitere Betriebe folgen. Sternstunden der.Local-Communities sind gefragt!

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OrtWeimar, Deutschland
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