Überwachung an SB-Kassen: Edeka und Rewe setzen auf neue Technologien!

Edeka und Rewe setzen verstärkt auf Self-Checkout-Kassen mit KI-Technologie zur Überwachung und Verlustreduzierung.
Edeka und Rewe setzen verstärkt auf Self-Checkout-Kassen mit KI-Technologie zur Überwachung und Verlustreduzierung. (Symbolbild/NAG)

Überwachung an SB-Kassen: Edeka und Rewe setzen auf neue Technologien!

Regensburg, Deutschland - In den letzten Jahren hat der Einsatz von Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) im Einzelhandel erheblich zugenommen. Ein aktuelles Bericht aus einem Edeka-Markt in Regensburg zeigt, dass der Einsatz von Ladendetektiven nicht nur die Nutzung dieser Kassen betrifft, sondern auch ein wachsendes Überwachungsbedürfnis signalisiert. Ein TikTok-Video dokumentiert, wie ein Ladendetektiv Kunden an den SB-Kassen überwacht, während Sensoren in den Kassen die gescannten Artikel erfassen. Diese Maßnahmen sind nötig, da laut Frank Horst vom Handelsforschungsinstitut EHI die Verluste an SB-Kassen im Schnitt um 30 Prozent höher sind als an regulären Kassen.

Obwohl einige Supermärkte wie Rewe und Edeka auf die Überwachung durch Personal setzen, ziehen viele Einzelhändler automatisierte Ausgangsgates vor. Diese Gates können automatisch öffnen oder erfordern manchmal die Vorlage eines Zahlungsbelegs. Ein Beispiel für modernste Technologie ist das System „Sesame“ von ITAB, das Künstliche Intelligenz zur Erkennung von bezahlten Artikeln nutzt. Sensoren verfolgen die Kunden beim Verlassen des Geschäfts, sind jedoch so konzipiert, dass sie keine Gesichtsmerkmale erfassen, was durch Gesichtsmasken nicht beeinträchtigt wird.

Zusätzliche Systeme zur Verlustminimierung

Das System „Sesame“ ist bereits in mehr als 200 Unternehmen im Einsatz, darunter große Einzelhandelsketten und Baumärkte. Diese Technologien werden von Rewe und Edeka getestet, um die Verluste durch Diebstahl zu minimieren und die Kundenerfassung zu optimieren. Klaus Schmid von ITAB versichert, dass die gespeicherten Daten der Sensoren nur für kurze Zeit zur Verfügung stehen und keine persönlichen Informationen enthalten, was den Datenschutz stärkt.

Die Attraktivität von SB-Kassen wird zudem durch die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens ohne Warteschlangen erhöht. Laut einer Umfrage von EHI befürworten bereits 57 Prozent der Befragten den Einsatz von Selbstbedienungskassen. Diese Kassen bieten den Einzelhändlern den Vorteil, dass sie ihr Personal für die Kundenberatung effektiver einsetzen können, was wiederum die Kundenbindung stärkt. Axis hebt hervor, dass Self-Checkout-Systeme ideal für autonome Läden sind, die ohne Personal operieren können. Der Trend zu diesen Systemen bleibt ungebrochen, und durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wird das Einkaufserlebnis erheblich verbessert.

Beispiele aus der Praxis

Die Zahlen sprechen für sich: Die Anzahl der Geschäfte mit SB-Kassen ist von 903 im Jahr 2019 auf 4.270 im Jahr 2023 gestiegen. Über 60 Prozent dieser Kassen befinden sich im Lebensmitteleinzelhandel. So hat die Drogeriekette dm in über 350 Filialen SB-Kassen eingeführt, um den Kunden ein schnelleres Einkaufserlebnis zu bieten. Die Filialleiterin eines dm-Marktes in Fulda bestätigt, dass das Personal nicht abgebaut, sondern umverteilt wird, um einen besseren Kundenservice zu bieten.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Kleinere Geschäfte halten SB-Kassen oft für unwirtschaftlich, wenn der Umsatz gering ist. Zudem sehen viele Einzelhändler Risiken in Form von Scan-Betrug. Dennoch ist der Handelsexperte Jörg Funder optimistisch, was die Eins-zu-eins-Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Kunden betrifft, was letztendlich auch die Kundenbindung stärken kann. Tagesschau berichtet, dass große Modehäuser wie Zara und Uniqlo bereits Selbstkassier-Funktionen ohne manuelles Scannen nutzen, was den Trend zur Automatisierung weiter vorantreibt.

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OrtRegensburg, Deutschland
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