USA signalisieren Zollfrist-Verlängerung: Verhandlungs-Hoffnung für EU!

USA signalisieren Zollfrist-Verlängerung: Verhandlungs-Hoffnung für EU!
USA - Finanzminister Scott Bessent hat gestern im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses eine potenzielle Fristverlängerung für die von Präsident Trump angekündigten Zölle auf Einfuhren aus Europa signalisiert. Laut den Aussagen von Bessent, die RP Online berichtet, könnte das geplante Enddatum für die Zölle auf Länder oder Handelsblöcke wie die EU, das am 8. Juli ausläuft, möglicherweise verschoben werden. Ziel dieser Flexibilität wäre es, die Gespräche mit den Handelspartnern konstruktiv fortzuführen.
Bislang war die Trump-Regierung lediglich in Verhandlungen mit Großbritannien erfolgreich. Bessent’s Äußerung ist bedeutsam, weil sie das erste Mal anzeigt, dass die US-Regierung zur Nachverhandlung bereit ist, und stellt einen interessanten Wendepunkt in den Handelsgesprächen dar. Der Druck auf die Handelspartner, insbesondere aus Europa, nimmt zu, was die Verhandlungen kompliziert und die zusätzliche Zeit möglicherweise willkommen macht.
Hintergrund der Zollverhandlungen
Die Erhöhung der Zölle auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko auf 25 Prozent ist bereits in Kraft, während für die EU ähnliche Zollerhöhungen für Anfang April angekündigt wurden. Dies könnte gravierende Auswirkungen auf den internationalen Handel haben. Die amerikanischen Zölle sind statistisch niedriger als die europäischen Zölle, was insbesondere der US-Exportwirtschaft zugutekommt und damit auch die globalen Handelsbeziehungen beeinflusst. Tagesschau hebt hervor, dass die EU bereits vor sieben Jahren mit Gegenzöllen auf ähnliche Maßnahmen der ersten Trump-Regierung reagierte, die unter anderem Whisky, Jeans und Motorräder betrafen.
Die bevorstehenden Zollerhöhungen könnten die Wirtschaft schwer belasten, insbesondere die von Entwicklungs- und Schwellenländern. Schätzungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft deuten darauf hin, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU um etwa 0,5 Prozent sinken könnte, sollten die US-Zölle in Kraft treten. Dies ist insbesondere besorgniserregend für Industrien, die stark in den Handel mit den USA eingebunden sind, wie beispielsweise die deutsche Autoindustrie, die von Zollentwicklungen besonders betroffen ist.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Unsicherheiten
Die Unsicherheit über die tatsächliche Umsetzung der angekündigten Zölle bleibt groß. Spiegel Online berichtet, dass es sich auch um ein taktisches Manöver handeln könnte, um Druck auf die internationalen Handelspartner auszuüben. Ein allgemeiner hoher Zoll könnte Europa jährlich um einen dreistelligen Milliardenbetrag schädigen, was die Debatte über Freihandel stark anheizt.
Die Handelsbeziehungen im Jahr 2023 zeigen, dass die USA Waren im Wert von 3.100 Milliarden Dollar importierten und Waren im Wert von 2.000 Milliarden Dollar exportierten. Dabei lieferte die EU 2023 Waren im Wert von 580 Milliarden Dollar in die USA und importierte Waren im Wert von 380 Milliarden Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen das Ungleichgewicht in den Handelsbeziehungen und die potenziellen Folgen einer unüberlegten Umsetzung hoher Zölle.
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Ort | USA |
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