Wärmeplanung in Deutschland: Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität!
Wärmeplanung in Deutschland: Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität!
Berlin, Deutschland - Am 11. Juni 2025 fand in Berlin die Abschlussveranstaltung des bundesweiten Stakeholder-Dialogs zur Wärmeplanung statt. Dieser Dialog, der seit Mitte des vergangenen Jahres als Austauschplattform zwischen Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden, Unternehmen und der Wissenschaft besteht, zielt darauf ab, die kommunale Wärmeplanung zu unterstützen und zu fördern. Verena Hubertz, die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sowie Frank Günter Wetzel, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, hoben die zentrale Rolle der Kommunen in diesem Prozess hervor, um eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung in Deutschland bis 2045 zu gewährleisten. Dies ist eine wesentliche Maßnahme, da über 50% des nationalen Energieverbrauchs der Wärmeversorgung zuzurechnen sind, was sie zu einem der Haupttreiber des CO₂-Ausstoßes macht.
Der Stakeholder-Dialog hat Empfehlungen zur Unterstützung der Kommunen bei der Wärmeplanung erstellt, die sich in erster Linie auf die Vereinfachung der Datenbereitstellung und die unbürokratische Nutzung von Wärmeplanungsdaten konzentrieren. Um kleine Kommunen besonders zu entlasten, wurden konkrete Vorschläge für Hilfestellungen und Erleichterungen entwickelt. Zudem fand eine Diskussion über die Schnittstellen zwischen Wärmeplanung, Stadtentwicklung und Energieinfrastrukturplanung statt, welche die Notwendigkeit betont, Quartiersansätze als bedeutende Methode in der Wärmeplanung zu implementieren.
Finanzielle Unterstützung und rechtlicher Rahmen
Der Bund hat für die Erstellung der Wärmepläne insgesamt 500 Millionen Euro bereitgestellt, um die Kommunen bei der Umsetzung ihrer Pläne zu unterstützen. Das Wärmeplanungsgesetz, das ab dem 1. Januar 2024 verbindlich für alle Bundesländer ist, zwingt diese, bis zu festgelegten Terminen Wärmepläne zu erstellen. Diese Fristen variieren: Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2026 fertigstellen, alle anderen bis zum 30. Juni 2028. Diese Regelungen sollen eine koordinierte lokale Entwicklung der Energieinfrastruktur ermöglichen und die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung vorantreiben.
Die zentrale Verantwortung für die Wärmeplanung liegt bei den Ländern, die diese Aufgaben an Kommunen oder lokale Rechtsträger delegieren können. Fristverlängerungen sind möglich und können im Rahmen des Gesetzes gehandhabt werden. Über 42% der deutschen Kommunen sind bereits aktiv an ihrer Wärmeplanung beteiligt, jedoch haben lediglich 2% ihre Pläne vollständig abgeschlossen.
Fortschritt der kommunalen Wärmeplanung
Laut aktuellen Analysen arbeiten in Baden-Württemberg 164 Kommunen an fertigen Wärmeplänen, während Nordrhein-Westfalen 396 Städte zählt, von denen 30 ihre Pläne bis Mitte 2026 abschließen müssen. In Rheinland-Pfalz, welches mit 2.301 Kommunen die höchste Anzahl aufweist, sind viele Gemeinden mit geringer Bevölkerungsdichte betroffen. Dennoch gibt es Fortschritte, wie im Fall von Rostock, wo der erste fertiggestellte Wärmeplan in Mecklenburg-Vorpommern 13% der Landesbevölkerung abdeckt.
Die Herausforderung besteht ebenfalls darin, dass fünf Bundesländer eigene Wärmeplanungsgesetze erlassen haben, die teils abweichende Fristen setzen. In Thüringen beispielsweise sind 13% der Kommunen aktiv, decken aber mehr als die Hälfte der dortigen Bevölkerung ab. Um kleinere Kommunen zu unterstützen, sind Kooperationen in Form von Konvois gebildet worden, die den Erfahrungsaustausch und die Entwicklung von Lösungen fördern.
Zusammenfassend zeigt die Abschlussveranstaltung des Stakeholder-Dialogs zur Wärmeplanung, dass Deutschland auf einem vielversprechenden Weg in Richtung einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 ist. Die gesetzliche Grundlage und die engagierte Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren sind entscheidend, um die Herausforderungen der Wärmeplanung zu meistern. Die Initiativen werden weiterhin durch die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und der Deutschen Energie-Agentur unterstützt, um eine erfolgreiche Umsetzung der Wärmeplanung zu gewährleisten.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)