Waiblingen verliert größte Kita: Umzug für 150 Kinder steht bevor

Waiblingen verliert größte Kita: Umzug für 150 Kinder steht bevor

Waiblingen, Deutschland - Das Kinderhaus Mitte in Waiblingen steht vor einer grundlegenden Veränderung, die sowohl die Erzieherinnen als auch die betreuten Kinder betrifft. Laut ZVW ist die Einrichtung stark sanierungsbedürftig, wobei eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr möglich ist. Deshalb wird voraussichtlich die Kita aufgegeben. In der Übergangsphase sollen rund 150 Kinder und Erzieherinnen in die Comeniusschule umziehen. Ein Teil der Kinder hat diesen Schritt bereits vollzogen, während der vollständige Umzug bis spätestens September 2025 abgeschlossen sein soll.

Die Entscheidung, die geplante Sanierung nicht durchzuführen, wurde aufgrund der hohen Kosten und der schlechten baulichen Verfassung der Kita getroffen. Dies sind nicht die einzigen Herausforderungen, mit denen die Einrichtung konfrontiert ist. Um den Kindern dennoch eine ansprechende und förderliche Betreuung bieten zu können, hat das Kinderhaus Mitte verschiedene Projekte in der Vergangenheit durchgeführt.

Projekte und Angebote im Kinderhaus Mitte

Ein besonderes Highlight im Kinderhaus Mitte stellt das Hochbeet im Garten dar. Hier können die Kinder gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften den gesamten Prozess des Gärtnerns erleben – von der Pflanzenauswahl über das Einsäen bis hin zur Ernte. Dieses Projekt ist Teil des Gesunderhaltungsprojekts der Einrichtung und fördert das Verständnis der Kinder für Gesundheit und nachhaltige Ernährung. Zudem ist das Kinderhaus ein zertifiziertes „Haus der kleinen Forscher“, was bedeutet, dass die Kinder niedrigschwelligen Zugang zu naturwissenschaftlichen Themen erhalten.

Die Stadt Waiblingen ist bestrebt, die Lebensqualität für Familien weiter zu verbessern, indem Angebote zur Kinderbetreuung ausgebaut werden. Hierbei wird auch auf Initiativen wie das „Kleiderlädle“ verwiesen, wo Familien nicht mehr benötigte Kleidungsstücke abgeben können – diese stehen dann anderen Familien zur Verfügung. Auch die Möglichkeit, Spiele und Bücher im Rahmen des „Heimspiels“ auszuleihen, zeigt das Engagement der Stadt für Familien.

Unterstützungsangebote und Entwicklungen in der Kinderbetreuung

Auf Bundesebene wird der Ausbau der Kindertagesbetreuung durch zahlreiche Initiativen gestärkt. Laut BMFSFJ unterstützt der Bund die Länder finanziell beim Ausbau von Betreuungsplätzen. Ziel ist es, allen Kindern gute Bildungs- und Teilhabechancen zu ermöglichen. Seit 2008 wurden mit verschiedenen Investitionsprogrammen über 750.000 zusätzliche Plätze geschaffen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Aktuell wird im 5. Investitionsprogramm eine Milliarde Euro für den Ausbau von 90.000 Betreuungsplätzen bereitgestellt.

Der Bund fördert nicht nur den Ausbau, sondern auch die Qualität der Angebote durch das KiTa-Qualitätsgesetz und andere Maßnahmen. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um die Chancengleichheit für Kinder zu fördern und eine gute Basis für deren späteren Bildungs- und Berufsweg zu legen.

Die Veränderungen im Kinderhaus Mitte spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen viele Einrichtungen in Deutschland stehen, und zeigen die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Ausbaus und einer Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung.