Wiedereröffnung der Hilfszentren in Gaza: Hoffnung nach Drohungen!

Wiedereröffnung der Hilfszentren in Gaza: Hoffnung nach Drohungen!
Rafah, Gazastreifen, Palästina - Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) plant heute die Wiedereröffnung von zwei Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen. Laut Südkurier wurden diese Zentren am Vortag aufgrund „direkter Drohungen“ der islamistischen Hamas geschlossen. Die Wiedereröffnung in Rafah, im Süden Gazas, ist für den Mittag angesetzt. Bewohner werden dringend aufgefordert, sich den Zentren vor der Öffnungszeit nicht zu nähern, um die Verteilung von Lebensmittelpaketen nicht zu gefährden. Am Freitag hatte die GHF wegen eines „großen Andrangs“ die vorläufige Schließung der Zentren verkündet.
Die erneuten Drohungen der Hamas hatten auch am folgenden Tag eine Öffnung der Hilfszentren unmöglich gemacht, um das Leben Unschuldiger nicht zu gefährden. Vor etwa zwei Wochen hatte Israel zudem die Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelockert. Die GHF hat sich zum Ziel gesetzt, die Verteilung von Hilfsgütern zu übernehmen und umgeht dabei UN-Hilfsorganisationen sowie andere Initiativen. Israel befürchtet, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet, was die GHF unter kritischen Blicken stehen lässt, da ihr vorgeworfen wird, Zivilisten zu gefährden und gegen Standards neutraler Hilfe zu verstoßen.
Humanitäre Krise im Gazastreifen
Die humanitäre Lage in Gaza gestaltet sich weiterhin katastrophal. Es mangelt an Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Alltagsbedarf. Wie ZDF Heute berichtet, blockiert das israelische Militär seit über zwei Monaten Hilfslieferungen, was die Situation der Zivilbevölkerung weiter Verschärft. Eine neue Initiative, die GHF, wurde gegründet, um die Verteilung von Hilfsgütern neu zu strukturieren. Sie plant, über vier Logistikzentren Hilfsgüter an die Palästinenser zu verteilen und dabei einen Zugriff der Hamas zu vermeiden.
Die GHF setzt auf private Sicherheitskräfte, um die Routen und Verteilzentren zu sichern, wobei israelische Soldaten nicht an der Ausgabe beteiligt sind. Es wird erwartet, dass Israel seine Offensive gegen die Hamas verstärkt, da der Druck auf die Zivilbevölkerung steigt. Kritiker, darunter UNICEF, warnen, dass die von der GHF geplanten Maßnahmen gefährlich sind. Sie könnten dazu führen, dass alte, behinderte Kinder, Kranke und Verletzte die Verteilzentren möglicherweise nicht erreichen können.
Proteste und gesellschaftliche Spannungen
Während sich die Lage in Gaza zuspitzt, kommt es auch in Europa zu Protesten. Am Freitagvormittag drangen eine Gruppe propalästinensischer Aktivisten in das Landesstudio des ORF Tirol in Innsbruck ein und hissten eine Palästina-Fahne auf dem Dach. Diese Aktion, die von einem großen Polizeieinsatz begleitet wurde, war ein Protest gegen die angeblich nicht objektive Berichterstattung des ORF über den Nahostkonflikt. Chefredakteur Georg Laich versicherte, dass der ORF ausgewogen über die Geschehnisse in Gaza berichtet.
Die Tiroler Sicherheitslandesrätin Astrid Mair verurteilte das Eindringen in öffentliche Gebäude als gefährlich für die öffentliche Ordnung und betonte, dass solche Aktionen die Glaubwürdigkeit legitimer Anliegen untergraben.
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Ort | Rafah, Gazastreifen, Palästina |
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