Zuwanderung als Retter? Pflegekrise im Rems-Murr-Kreis im Fokus!

Zuwanderung als Retter? Pflegekrise im Rems-Murr-Kreis im Fokus!
Schorndorf, Deutschland - Deutschland und besonders der Rems-Murr-Kreis stehen vor der Herausforderung, eine ausreichende Zahl an Pflegekräften zu gewährleisten. Aktuelle Analysen zeigen, dass das Pflegesystem nur durch Zuwanderung aufrechterhalten werden kann. Laut ZVW ist das Evangelische Marienstift Schorndorf, ein wichtiger Träger im Bereich Pflege, auf Zuwanderung angewiesen. Die demografischen Herausforderungen und das Fehlen junger Interessenten für den Pflegeberuf erschweren die Situation zunehmend.
Die demografische Entwicklung führt zu einem steigenden Pflegebedarf. Bis 2035 könnte die Versorgungslücke auf knapp 500.000 Fachkräfte anwachsen. Im Jahr 2022 wurden im Durchschnitt 100 Stellen für examinierte Pflegefachkräfte angeboten, während lediglich 33 Arbeitslose zur Verfügung standen. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt fest, dass die Ökonomisierung des Gesundheits- und Pflegewesens diese Situation zusätzlich verschärft.
Wachsende Herausforderungen im Pflegebereich
Berichte zeigen, dass der Anteil ausländischer Beschäftigter in der Pflegebranche von 8 % im Jahr 2017 auf 14 % im Jahr 2022 gestiegen ist. Insbesondere Pflegekräfte aus Westbalkanstaaten haben in den letzten fünf Jahren eine Verdopplung erreicht; allein in 2022 arbeiteten rund 43.000 von ihnen in deutschen Pflegeeinrichtungen. Programme wie das „Triple Win“ zielen darauf ab, Pflegekräfte aus Nicht-EU-Staaten zu rekrutieren, um den akuten Mangel zu bekämpfen.
Die Herausforderungen für zugewanderte Pflegekräfte sind jedoch erheblich. Der anerkennung ausländischer Abschlüsse und die Anforderungen an Sprachkenntnisse stellen hohe Hürden dar. Deutschkenntnisse auf B2-Niveau sind erforderlich, wodurch viele potenzielle Fachkräfte ausgeschlossen werden. Diese Problematiken sind nicht nur bürokratischer Natur, sondern führen auch häufig zu Stress und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, wie betrifft.
Prognosen und zukünftige Anforderungen
Laut Destatis steigt die Zahl der Pflegebedürftigen stark an und wird bis 2049 auf 2,74 Millionen zunehmen. Der Anstieg der Pflegekräfte wird nur mithilfe von Zuwanderung und der Aktivierung von Angehörigen der Pflegeberufe, die momentan nicht erwerbstätig sind, möglich sein.
Langfristige Folgewirkungen auf den Arbeitsmarkt sind absehbar, da die Babyboomer-Generation in den nächsten zehn Jahren das Renteneintrittsalter erreicht. Bis 2049 könnte der Engpass an Pflegekräften auf 280.000 anwachsen. Verbesserungen durch höhere Entlohnung, bessere Arbeitsbedingungen und die Erhöhung der Vollzeitstellen im Pflegebereich sind dringend erforderlich, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden und die Attraktivität des Berufsfeldes zu steigern.
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Ort | Schorndorf, Deutschland |
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