Verkehrschaos in Warnemünde: S-Bahn-Fahrplan sorgt für Ärger!

Verkehrschaos in Warnemünde: S-Bahn-Fahrplan sorgt für Ärger!
Warnemünde, Deutschland - Der Sommer 2025 steht für Warnemünde vor einer großen Herausforderung hinsichtlich des Verkehrs. Laut den Grünen in der Rostocker Bürgerschaft könnte die Ortslage von einem ernsthaften Verkehrsinfarkt betroffen sein, da die Deutsche Bahn die S-Bahn-Linie zwischen dem Hauptbahnhof und Warnemünde bis Ende November saniert. Diese Arbeiten führen dazu, dass die Züge nur alle 30 Minuten fahren, was eine gravierende Einschränkung darstellt, die von Felix Winter, dem Grünen-Fraktionschef, scharf kritisiert wird. Normalerweise verkehren die S-Bahnen in einem 10- oder sogar 7,5-Minuten-Takt.
Um die Situation vorübergehend zu entschärfen, plant die Bahn, den Takt Ende Juli und Anfang August auf einen 10-Minuten-Takt zu erhöhen. Dennoch befürchtet Winter, dass viele Pendler und Touristen aufgrund der langen Wartezeiten auf die S-Bahn auf das Auto umsteigen werden, was die bereits angespannte Verkehrssituation in Warnemünde zusätzlich belastet.
Forderungen und Lösungen
Die Grünen fordern daher von der Deutschen Bahn einen Ersatzverkehr sowie eine Express-Linie, die vom Hauptbahnhof nach Warnemünde fährt und nur an Stationen hält, die keine Straßenbahnverbindung haben. Währenddessen verweist die Verkehrsgesellschaft MV an das Verkehrsministerium, um einen Dringlichkeitsantrag, der von der Bürgerschaft genehmigt werden muss, auf den Weg zu bringen.
Besonders betroffen könnten Touristen sein, warnt Matthias Fromm, der Rostocker Tourismuschef. Er äußert Bedenken, dass der eingeschränkte S-Bahn-Takt dazu führen könnte, dass mehr Gäste mit dem Auto anreisen. In Warnemünde gibt es nicht nur zahlreiche Baustellen, sondern auch einen Mangel an Parkplätzen, was die Verkehrssituation während Veranstaltungen erheblich erschwert.
Öffentliche Verkehrsmittel und Alternativen
Um den Druck auf den Straßenverkehr zu mindern, bieten Rostock und Warnemünde Urlaubern die kostenlose Nutzung des Nahverkehrs mit der Gästekarte an. Zudem plant die Rostocker Straßenbahn AG für das Jahr 2025, mehr Busse in Warnemünde einzusetzen. Die Buslinie 36 soll alle 10 Minuten und die Linie 37 alle 20 Minuten verkehren. Für Fahrgäste von der Mecklenburger Allee in die Innenstadt ist mit einer Fahrtzeit von rund 45 Minuten zu rechnen.
Parallel zu diesen Entwicklungen gibt es allerdings auch längere Sperrungen auf der Rostocker S-Bahn. Die Stammstrecke soll zwischen dem 7. März und dem 21. März 2025 aufgrund der Inbetriebnahme neuer Signale sowie der Erneuerung von Weichen und Gleisen im Bereich Bramow nicht befahrbar sein. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird während dieser Zeit eingerichtet.
Darüber hinaus kündigt die Bahn weitere Einschränkungen in der Zeit vom 29. April bis zum 29. Oktober 2025 an, in der auch nur ein Halbstundentakt auf der Linie zwischen Rostock Hbf und Warnemünde angeboten werden kann. Für eine Vielzahl von Reisenden werden dann Umstiege im Hauptbahnhof nötig sein, was die Reisezeit zusätzlich verlängert.
Diese zeitweisen Baustellen und die Notwendigkeit, Umwege in Kauf zu nehmen, sind Symptome eines alten und oft überlasteten Mobilitätssystems. Branchenvertreter wie der BUND fordern daher auch übergeordnete Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr, um langfristige Verbesserungen und eine nachhaltige Mobilitätswende zu erreichen. Der Vorschlag umfasst unter anderem ein bundesweit gültiges 365-Euro-Jahresticket, um weitere Anreize zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu schaffen, die in vielen Städten als echte Alternative zum Individualverkehr gelten könnten.
Insgesamt sind die kommenden Monate für Rostock und Warnemünde entscheidend, was die Verkehrssituation betrifft. Ob die geforderten Maßnahmen der Grünen und die höheren Taktzeiten für eine Entlastung sorgen werden, bleibt abzuwarten. In dieser Übergangszeit ist die Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsunternehmen, der Politik und den Bürgern wichtiger denn je.
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Ort | Warnemünde, Deutschland |
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