Bundesweite Studie PRISMA: Neue Hoffnung für Krebspatienten in Regensburg!

Die Universität Regensburg leitet die PRISMA-Studie zur Verbesserung der Krebsversorgung in Deutschland, gefördert mit über 2 Millionen Euro.
Die Universität Regensburg leitet die PRISMA-Studie zur Verbesserung der Krebsversorgung in Deutschland, gefördert mit über 2 Millionen Euro. (Symbolbild/NAG)

Bundesweite Studie PRISMA: Neue Hoffnung für Krebspatienten in Regensburg!

Regensburg, Deutschland - Die Universität Regensburg hat die bundesweite Studie PRISMA ins Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Versorgung von Krebspatienten zu verbessern. Die Studie, die vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) gefördert wird, ist eine randomisierte Phase-II-Studie. Sie entwickelt innovative Versorgungsansätze, insbesondere für ländliche Regionen. In den kommenden vier Jahren wird die Studie mit mehr als zwei Millionen Euro gefördert. Beteiligt sind renomierte Universitätskliniken in Würzburg, Erlangen, Augsburg, Berlin und Köln.

Prof. Dr. Anne Herrmann, die die wissenschaftliche Leitung innehat und einen Lehrstuhl für Medizinische Soziologie an der Universität Regensburg bekleidet, betont, dass die Studie darauf abzielt, die Kommunikation zwischen medizinischem Personal, Patienten und Angehörigen zu optimieren. Durch die Untersuchung der Wirksamkeit neuer Ansätze möchte die Studie zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen und Erkenntnisse liefern, die in die onkologische Regelversorgung integriert werden können.

Schlüsselkomponenten der Studie

  • Webbasierte Mikro-Lernmodule: Diese kurzen Videos sollen Patienten und Angehörigen Wissen über Erkrankungen und Therapien vermitteln.
  • Soziale Verschreibungen: Individuelle Empfehlungen für nicht-medizinische Unterstützungsangebote werden geschaffen.
  • Digitales Rückmeldesystem: Dieses System erfasst kontinuierlich den Gesundheitszustand der Patienten, um frühzeitig auf individuelle Bedürfnisse zu reagieren.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Situation von Frauen mit hormonsensitivem Brustkrebs, die nach einer Operation sowie einer Chemotherapie und Strahlentherapie eine zusätzliche Behandlung benötigen. Eine fünf- bis zehnjährige Antihormontherapie kann das Risiko eines Rezidivs erheblich senken. Jedoch brechen 14 bis 50 Prozent dieser Frauen innerhalb der ersten zwei Jahre die tägliche Medikation ab

.

Um die Compliance und Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern, kommen begleitende App-Anwendungen zum Einsatz. Diese Apps enthalten eine tägliche Erinnerungsfunktion zur Medikamenteneinnahme, und Frauen werden regelmäßig zu ihrer psychosozialen Situation sowie zu Nebenwirkungen und Therapietreue befragt. Bei Auffälligkeiten wird das verantwortliche Brustzentrum automatisch benachrichtigt, wodurch die Onkologische Pflegefachkraft per (Video-)Telefon Kontakt zur Patientin aufnehmen kann, um Unterstützung zu bieten. Das CHEC-TUM betont die Bedeutung solcher Ansätze für die Zukunft der onkologischen Versorgung.

Kontext und Herausforderungen in der Krebsversorgung

Der 35. Deutsche Krebskongress im November 2022 in Berlin thematisierte in diesem Kontext die Herausforderungen der Krebsversorgung. Unter dem Motto „Schnittstellen zwischen Innovation und Versorgung“ wurden Versorgungsstrukturen und Forschungsbedingungen diskutiert. Der Parlamentarische Staatssekretär Mario Brandenburg nannte im Rahmen des Kongresses Förderbereiche für versorgungsdatenbasierte Forschung, die unter anderem die Entwicklung von Datenintegrationszentren an Universitätskliniken umfassen.

Ein wichtiges Ziel der nationalen Strategien, wie die Dekade gegen Krebs, ist es, Krebs bei drei von vier Patienten heilbar oder beherrschbar zu machen. Dabei wird der Ausbau der Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen von zwei auf sechs Standorte angestrebt. Dennoch bleibt Deutschland in globalen Rankings unter den Studienstandorten zurück – von zuvor Rang 6 auf eine niedrigere Position. Zu den Gründen zählen fehlende Harmonisierung in Verträgen sowie hohe regulatorische Herausforderungen.

Die Notwendigkeit zur Verbesserung der Qualität des deutschen Gesundheitswesens und der Zusammenarbeit aller Akteure ist dringender denn je. Angesichts der abnehmenden klinischen Studien und der Herausforderungen an innovative Medikamente wie im AMNOG-Verfahren, ist es unerlässlich, neue Wege in der Forschung und Versorgung zu beschreiten, auch um zukünftige Fortschritte in der Krebsbehandlung zu gewährleisten, wie in den Erkenntnissen von Studien berichtet wird (NCBI).

Details
OrtRegensburg, Deutschland
Quellen