Gregor Gysi spricht über die Wende – Kommen Sie zum großen Abend!

Gregor Gysi spricht über die Wende – Kommen Sie zum großen Abend!
Logenstraße 11, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland - Dr. Gregor Gysi, der dienstälteste Abgeordnete im Deutschen Bundestag, wird am Donnerstag, dem 26. Juni, um 19.00 Uhr eine Veranstaltung an der Viadrina in Frankfurt (Oder) leiten. Das Event findet im Logensaal in der Logenstraße 11 statt und wird von Prof. Dr. Benjamin Lahusen, Dekan der Juristischen Fakultät, organisiert. Gysis Gespräch wird sich mit der ostdeutschen (Rechts-)geschichte sowie seiner Arbeit als Jurist in der DDR und der Nachwendezeit befassen. Interessierte sind eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Gysi wurde am 16. Januar 1948 in Berlin geboren und ist daher ein Schlüsselzeugnis der politischen Veränderungen in Deutschland.
In Gysis umfangreicher Karriere hat er sich als Autor und Publizist einen Namen gemacht, während er gleichzeitig als Moderator und Rechtsanwalt tätig ist. Seinen beruflichen Werdegang begann er nach dem Jurastudium an der Humboldt-Universität zu Berlin, die er 1970 als Diplom-Jurist abschloss. Seit 1971 ist Gysi als Rechtsanwalt tätig und war einer der wenigen freien Juristen in der DDR, wo er Systemkritiker verteidigte.
Politische Laufbahn und Engagements
Gregor Gysi ist auch politisch aktiv und war von 1989 bis 1990 Vorsitzender der SED und danach der PDS, der Partei des Demokratischen Sozialismus. Im Deutschen Bundestag sitzt er seit dem 3. Oktober 1990, wo er bis 2002 tätig war und dann ab 2005 zurückkehrte. Zwischenzeitlich war er von 2002 bis 2002 Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen in Berlin und wurde anschließend Vorsitzender der Linken-Fraktion von 2005 bis 2015. Seine Rolle als außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion seit März 2020 zeigt sein anhaltendes Engagement in der deutschen Politik, während er weiterhin für soziale Gerechtigkeit und diplomatische Außenpolitik eintritt.
Gysi, der in einem kulturellen Elternhaus aufwuchs – sein Vater war der Kulturpolitiker Klaus Gysi und seine Mutter die Kulturpolitikerin Irene Lessing – hat jüdische Vorfahren, ist jedoch nach Halacha kein Jude. Er trat 1967 der SED bei und engagierte sich während der Wende aktiv für Reformen. Besonders bekannt wurde er, als er am 4. November 1989 auf einer Großdemonstration in Berlin sprach und ein neues Wahlrecht forderte.
Kritik und Kontroversen
Die politische Laufbahn Gysis war nicht ohne Kontroversen. Er war in der Vergangenheit Vorwürfen der Zusammenarbeit mit der Stasi ausgesetzt, die jedoch rechtlich nie nachgewiesen werden konnten. Darüber hinaus stand er von 2012 bis 2014 unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Trotz dieser Herausforderungen hat Gysi seine Position in der deutschen Politik behauptet und kritisierte häufig westliche Sanktionen gegen Russland und China.
Sein Interesse an sozialen Themen und seine kritische Sichtweise auf militärische Konflikte haben ihn zu einer wichtigen Stimme in der politischen Debatte gemacht, besonders in seiner Rolle als Moderator und Gesprächspartner in verschiedenen Medienformaten. Gysis Engagement für die gesellschaftliche Mitbestimmung wird auch durch seine Unterstützung des bundesweiten Schulnetzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” deutlich.
Insgesamt zeigt Gysis Karriere, dass er nicht nur ein erfahrener Politiker, sondern auch ein tiefgründiger Denker ist, dessen Beiträge zur deutschen Geschichte und zur politischen Landschaft von Bedeutung sind. Seine kommende Veranstaltung an der Viadrina wird sicherlich weiteres Licht auf seine umfangreichen Erfahrungen und Ansichten werfen.
Details | |
---|---|
Ort | Logenstraße 11, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland |
Quellen |