Kunst-Highlight: Christos VW Käfer verpackt in der Neuen Nationalgalerie!

Kunst-Highlight: Christos VW Käfer verpackt in der Neuen Nationalgalerie!
Berlin, Deutschland - Am 10. Juni 2025 eröffnet die Neue Nationalgalerie in Berlin ein bemerkenswertes Kunstwerk: einen von Christo verpackten VW Käfer. Dieses Kunstwerk, das als Leihgabe in der Sammlung „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ präsentiert wird, stammt aus dem Jahr 2014 und ist eine Hommage an eine frühere Aktion des Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude, die erstmals 1963 einen VW Käfer anlässlich einer Ausstellung in Düsseldorf verhüllten.
Die erste Verpackung, unter dem Titel „Verpacktes Auto“, existierte nur kurz, da der Besitzer auf Wunsch die Hülle wieder entfernen ließ – eine Entscheidung, die er später als einen seiner größten Fehler bezeichnete. Bei der Neuauflage aus dem Jahr 2014 handelt es sich um einen mintgrünen VW Käfer von 1961, der nach dem Tod von Jeanne-Claude realisiert wurde. Bei diesem Kunstwerk wurden alle Flüssigkeiten entfernt und das Fahrzeug auf Rollen montiert.
Künstlerische Ambitionen und historische Kontexte
Christo und Jeanne-Claude verfolgten mit ihren Kunstprojekten das Ziel, die Wahrnehmung von Objekten, einschließlich Architektur und Landschaften, zu verändern. Diese Philosophie spiegelt sich nicht nur in der neuen Inspiration für den VW Käfer wider, sondern auch in der beeindruckenden Lichtprojektion, die seit dem 8. Juni 2025 an der Westfassade des Reichstagsgebäudes an die Verhüllung des Parlaments im Jahr 1995 erinnert. Diese Lichtinstallation wird täglich bis zum 20. Juni 2025 nach Einbruch der Dunkelheit sichtbar sein.
Die ursprüngliche Verhüllung des Reichstags war ein aufwendiges Projekt, für das über 100.000 Quadratmeter feuerfestes Polypropylengewebe eingesetzt wurden. In den zwei Wochen, in denen das Gebäude in silbernes Stoff gehüllt war, zogen etwa fünf Millionen Besucher alle Blicke auf sich. Für die Anbringung der Stoffbahnen benötigten die Künstler 15.600 Meter Seil. Auch die Genehmigung für diese Aktion erwies sich als langwierig: 23 Jahre dauerte es, bis Christo und Jeanne-Claude grünes Licht vom Bundestag erhielten, der am 25. Februar 1994 mit 295 zu 223 Stimmen für die Aktion stimmte.
Vom Erbe der Künstler
Christo Vladimirov Javacheff, geboren in Bulgarien, und Jeanne-Claude, geboren in Marokko, waren einflussreiche Installationskünstler, deren Werke für ihre monumentalen Verhüllungen und groß angelegten Landschaftsinstallationen bekannt sind. Ihr gemeinsames Schaffen begann Ende der 1950er Jahre in Paris und führte zu zahlreichen bedeutenden Projekten, darunter „The Gates“ im Central Park, „Surrounded Islands“ in Florida und „The Floating Piers“ auf dem Iseosee in Italien. Auch nach Jeanne-Claudes Tod im Jahr 2009 setzte Christo ihre gemeinsame Vision fort, und das letzte große Projekt, die Verhüllung des Arc de Triomphe in Paris, wurde posthum im Jahr 2021 realisiert.
Obwohl Christo 2020 verstorben ist, lebt das Erbe des Künstlerpaars weiter. Die aktuelle Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie stellt einen wertvollen Bestandteil dieses Erbes dar, während die Lichtprojektion an die Verhüllung des Reichstags erinnert und die Bedeutung der Kunst in unserem Alltag hervorhebt. Das Bild von Kunstobjekten, die zum Nachdenken anregen und unsere Sichtweise auf die Welt verändern, bleibt zeitlos und relevant.
Wie die Arbeiten von Christo und Jeanne-Claude zeigen, ist die Kunst oft vergänglich, doch die Impulse, die sie setzen, können von Generation zu Generation weitergetragen werden, wobei das Interesse an unserem historischen und kulturellen Gedächtnis lebendig gehalten wird.
Für weitere Informationen über die Künstler und ihre Projekte bietet Arte Concreta interessante Einblicke und Hintergründe zu den außergewöhnlichen Arbeiten von Christo und Jeanne-Claude.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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