Olga Grjasnowa: Gastdozentin an der Leuphana – Ein Blick auf ihr Werk!

Olga Grjasnowa: Gastdozentin an der Leuphana – Ein Blick auf ihr Werk!
Lüneburg, Deutschland - Olga Grjasnowa, eine herausragende Stimme in der zeitgenössischen Literatur, wird vom 19. bis 21. Juni 2025 die Heinrich-Heine-Gastdozentur an der Leuphana Universität Lüneburg übernehmen. Bekannt für ihr eindrucksvolles Romandebüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“, das 2012 mit dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet wurde, hat Grjasnowa in den letzten Jahren mit ihren Werken internationale Beachtung gefunden. Ihr aktueller Roman „Juli, August, September“, der 2024 veröffentlicht wurde, thematisiert das komplexe Leben einer modernen jüdischen Familie in Berlin und wird während ihres Aufenthalts im Rahmen einer öffentlichen Vorlesung behandelt. Diese findet am 19. Juni 2025 um 19.00 Uhr im Hörsaal 4 der Universität statt, dabei wird sie mit der Moderatorin Andrea Gerk vom Deutschlandfunk über ihr Werk sprechen.
Grjasnowas literarisches Schaffen ist geprägt von tiefgreifenden Themen wie Identität, Familie und Zugehörigkeit. In „Juli, August, September“ folgt die Geschichte der jüdischen Familie von Sergej, einem Pianisten, und Lou, deren Tochter Rosa noch nie in einer Synagoge war. Die Handlung entfaltet sich an einem abgehalfterten Resort auf Gran Canaria, wo ein ex-sowjetischer Clan aus Israel zusammenkommt. Lou kämpft mit inneren Dämonen und sucht Antworten auf ihre Fragen, während sie systematisch Alkohol konsumiert, um ihrer inneren Leere zu entkommen.
Einblicke in Grjasnowas Werk
Geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, hat Grjasnowa nicht nur ein breites Publikum erreicht, sondern ihre Werke wurden in insgesamt 15 Sprachen übersetzt. Bevor sie 2023 Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien wurde, sammelte sie Erfahrungen in verschiedenen Ländern, darunter Polen, Russland, die Türkei, die USA und Israel. Diese Diversität spiegelt sich in ihrer Literatur wider, die oft von den Herausforderungen und Realitäten des modernen Lebens geprägt ist.
Die Heinrich-Heine-Gastdozentur, die Grjasnowa innehat, ist ein Kooperationsprojekt des Literaturbüros Lüneburg und der Leuphana Universität. Seit 2009 haben zahlreiche angesehene Autorinnen und Autoren diese Plattform genutzt, um öffentliche Vorträge und Seminare zu halten. Unterstützt wird die Gastdozentur von der Sparda-Bank Hamburg, dem Landkreis Lüneburg und dem Lüneburgischen Landschaftsverband.
Im Sommersemester 2025 haben Studierende unter der Leitung von Julian Osthues intensiv mit Grjasnowas Werk gearbeitet und werden an einem zweitägigen Workshop teilnehmen. Die Themen der literarischen Moderne, die in den Schriften Grjasnowas häufig angesprochen werden, berühren soziale und kulturelle Umwälzungen, die ihre Wurzeln in historischen Ereignissen haben. Diese Dimension ermöglicht es den Leserinnen und Lesern, nicht nur in die individuellen Geschichten der Charaktere einzutauchen, sondern auch die gesellschaftlichen Umstände zu reflektieren, die deren Leben prägen.
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Ort | Lüneburg, Deutschland |
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