Demenz mit Humor: See-Burgtheater bringt 'Honig im Kopf' auf die Bühne!

Das See-Burgtheater inszeniert „Honig im Kopf“ und thematisiert Demenz zwischen Leichtigkeit und gesellschaftlicher Relevanz. Aufführungen vom 10. Juli bis 5. August.
Das See-Burgtheater inszeniert „Honig im Kopf“ und thematisiert Demenz zwischen Leichtigkeit und gesellschaftlicher Relevanz. Aufführungen vom 10. Juli bis 5. August. (Symbolbild/NAG)

Demenz mit Humor: See-Burgtheater bringt 'Honig im Kopf' auf die Bühne!

Kaiserslautern, Deutschland - Der Til-Schweiger-Film „Honig im Kopf“ hat in den letzten Jahren nicht nur die Kinobesucher begeistert, sondern erhielt auch das Prädikat „wertvoll“ von der Deutschen Film- und Medienbewertung. Doch während die deutsche Fassung große Anerkennung fand, musste das englischsprachige Remake „Head Full of Honey“ mit durchweg negativen Kritiken kämpfen. Diese unterschiedlichen Reaktionen zeigen, wie unterschiedlich das Thema Demenz in verschiedenen kulturellen Kontexten behandelt wird.

Nun bringt das See-Burgtheater im Sommer die berührende Geschichte über einen Demenzkranken und seine Enkelin als Theaterstück auf die Bühne. Unter der Regie von Giuseppe Spina wird die Aufführung vom 10. Juli bis 5. August an 20 Abenden um 20.30 Uhr stattfinden. Spina, der vor einem Jahr seinen Vater in ein Altersheim begleitete, möchte trotz des schweren Themas Leichtigkeit vermitteln und die gesellschaftliche Relevanz des Themas betonen.

Theaterfassung und Besetzung

Die Theaterfassung von Florian Battermann wurde in der Schweiz bisher nur selten aufgeführt. In den Hauptrollen sind Luigi Prezioso als Großvater Amandus Rosenbach und Rahel Wohlgensinger, die die Enkelin Tilda als Puppe verkörpert. Stimmen und Musik nehmen in dieser Darbietung eine zentrale Rolle ein, während eine überdimensionale Lampe und eine LED-Wand für visuelle Effekte sorgen.

Die Veranstaltung verspricht nicht nur eine fesselnde Geschichte sondern auch eine bemerkenswerte Verbindung von Puppenspiel und Schauspiel. Das See-Burgtheater hebt Puppenspiel als neue Kernkompetenz hervor. Neben den beiden Hauptdarstellern wirken Eva Maropoulos, Georg Melich, Sabina Deutsch, Moira Albertalli und Simon Engeli mit. Die Regie, Produktionsleitung, das Bühnenbild sowie die technische Umsetzung liegen in den Händen verschiedener Fachleute, was die Professionalität der Produktion unterstreicht.

Ein wichtiges gesellschaftliches Thema

Demenz ist ein Thema, das inzwischen viele Menschen betrifft. Schätzungen zufolge leben in Deutschland fast zwei Millionen Menschen mit Demenz, und bis 2050 wird die Zahl auf etwa 2,8 Millionen ansteigen. Besonders Alzheimer, die häufigste Form der Demenz, ist für rund 60 % der Betroffenen der Auslöser. Diese Erkrankung führt nicht nur zu einem Verlust von Gedächtnis und sozialer Kompetenz, sondern beeinflusst auch die persönliche Identität.

Theaterstücke und Filme, wie die Uraufführung von „Deine Oma – Eva hatte keinen Bauchnabel“ im Pfalztheater Kaiserslautern oder das Oscar-prämierte „The Father“ mit Anthony Hopkins, helfen, das Tabuthema auf eine sensible, dennoch unterhaltsame Weise zu beleuchten. Diese Werke zeigen, dass die Auseinandersetzung mit Demenz auch auf humorvolle und empathische Art erfolgen kann, was im See-Burgtheater ebenfalls angestrebt wird.

Das Theater plant, sich verstärkt an ein junges Publikum zu wenden und bietet daher ein Sonderangebot für unter-30-Jährige an, bei dem es kontingentierte Plätze gibt. Die Ticketpreise sind für die Aufführungen mit 55 Franken, 49 Franken und ermäßigten Preisen von 20 Franken festgelegt. Die Karten können ab dem 1. Mai online bestellt werden, während die Abendkasse bei verfügbarer Kapazität geöffnet bleibt. Ein erweitertes gastronomisches Angebot wird das Besuchserlebnis zusätzlich bereichern.

Insgesamt zeigt sich, dass das See-Burgtheater mit seiner kommenden Inszenierung nicht nur eine interessante theaterästhetische Herausforderung annimmt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz leistet. Der Regisseur Giuseppe Spina möchte damit Mut machen, als Gesellschaft über diesen sensiblen Bereich zu lachen und nachzudenken.

Details
OrtKaiserslautern, Deutschland
Quellen