Lubmin: Neues Atommülllager bleibt bis 2100! Sicherheit im Fokus!

Lubmin: Neues Atommülllager bleibt bis 2100! Sicherheit im Fokus!
Lubmin, Deutschland - Die Diskussion um die Entsorgung von Atommüll in Deutschland nimmt neue Dimensionen an, insbesondere im Hinblick auf den Standort Lubmin. Katherina Reiche, die neue Bundesenergieministerin der CDU, betont, dass es kein Zurück zur Atomkraft geben wird und der Ausstieg aus der Kernenergie abgeschlossen ist. Der letzte Atommüll wird frühestens nach 2100 abtransportiert, wie die Entsorgungswerke für Nuklearanlagen GmbH (EWN) in Lubmin erwarten.
In Lubmin, dem Standort des ehemaligen Kernkraftwerks Greifswald, werden dreistellige Millionensummen in ein neues Lager für Castoren mit radioaktivem Abfall investiert. Der geplante Lagerbau, „Estral“ genannt, soll voraussichtlich 2026 genehmigt werden und ab 2030/2031 insgesamt 74 Castor-Behälter aufnehmen, die derzeit im Zwischenlager Nord (ZLN) lagern. Der bestehende Standort gilt nicht mehr als sicher genug, da die Anforderungen an die Sicherheit nach 2011 verschärft wurden.
Entwicklungen und Sicherheitsüberprüfungen
Aktuell prüfen Experten des EWN die Dichtheit der seit 1994 im Zwischenlager Nord befindlichen Castor-Behälter. In Halle 8 lagern dort insgesamt 74 Castor-Behälter, die Brennstoffe aus den Kernkraftwerken Greifswald und Rheinsberg enthalten. Ein neues Forschungsprojekt des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf untersucht die Strahlenmessungen an diesen Behältern mit speziellen Geräten der Technischen Universität Dresden und der Hochschule Zittau-Görlitz. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen im Oktober 2024 vorliegen.
Die Sicherung der Castor-Behälter, die hochradioaktive Materialien enthalten, bleibt von zentraler Bedeutung. Bisher wurden an über 1.200 in Deutschland gelagerten Castor-Behältern keine Dichtheitsprobleme festgestellt. Sollte es dennoch zu einem Problem kommen, ist ein Reparaturkonzept vorhanden, das das Aufschweißen des Fügedeckels umfasst. Dennoch fordern Umweltverbände die Einrichtung einer „heißen Zelle“ für die sichere Öffnung und Reparatur dieser Behälter.
Einblick in die nationale Atommüll-Situation
Deutschland ist beim Thema Atommüll-Entsorgung gespalten. Während Abfälle aus Westdeutschland in Zwischenlagern der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGZ) verwahrt werden, bleibt Atommüll aus ehemaligen DDR-Anlagen, insbesondere in Lubmin, vor Ort. Die Sprecherin des Bundesfinanzministeriums, Janine Tokarski, versichert, dass die BGZ über ausreichende Kapazitäten für die sichere Lagerung dieser radioaktiven Abfälle verfügt.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass am 31. Dezember 2022 in Deutschland mehr als 130.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Zwischenlagern gelagert sind, wovon nur ein kleiner Teil die Prüfverfahren für die Endlagerung durchlaufen hat. Die Anforderungen an die Lagerung werden kontinuierlich angepasst, um den neuesten Sicherheitsstandards gerecht zu werden.
Ein weiteres Zeichen für das wachsende Interesse am Standort Lubmin ist der geplante Bau einer Wasserstofffabrik durch ein Berliner Unternehmen. Die Unterlagen dazu können bis Mitte Juni eingesehen werden. Diese Entwicklungen könnten die zukünftige wirtschaftliche Situation in der Region beeinflussen und das Bild von Lubmin als bedeutendem Standort im Bereich der Energieerzeugung und -lagerung verstärken.
Die Lagerung und Entsorgung von Atommüll bleibt somit ein zentrales Thema in der deutschen Energiepolitik, das nicht nur technische und sicherheitstechnische Herausforderungen birgt, sondern auch gesellschaftlich kontrovers diskutiert wird.
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Ort | Lubmin, Deutschland |
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