Mafia-Boss Giovanni Brusca wieder frei: Ein Schock für die Opferfamilien!

Giovanni Brusca, einst ein gefürchteter Mafia-Boss, ist nach 25 Jahren Haft endgültig frei, was Empörung auslöst.
Giovanni Brusca, einst ein gefürchteter Mafia-Boss, ist nach 25 Jahren Haft endgültig frei, was Empörung auslöst. (Symbolbild/NAG)

Mafia-Boss Giovanni Brusca wieder frei: Ein Schock für die Opferfamilien!

Palermo, Italien - Giovanni Brusca, ein gefürchteter sizilianischer Mafia-Boss, ist nun endgültig ein freier Mann. Laut Berichten der LVZ wurde die gerichtliche Auflage, unter der er seit seiner vorzeitigen Entlassung aus dem Hochsicherheitsgefängnis Rebibbia lebte, aufgehoben. Dieser Schritt entfaltet erhebliche Wellen in der Öffentlichkeit, insbesondere unter den Angehörigen der Opfer seiner Verbrechen.

Brusca, auch bekannt als „u verru“ (das Schwein), gilt als rechte Hand des berüchtigten Cosa Nostra-Bosses Toto Riina. Er wird beschuldigt, für mehr als hundert Morde verantwortlich zu sein, darunter die Ermordung des angesehenen Richters Giovanni Falcone am 23. Mai 1992, der durch eine ferngesteuerte Bombe getötet wurde. Brusca selbst gab an, dass er sich möglicherweise nicht an alle seine Taten erinnern kann, schätzt jedoch die Zahl seiner Opfer auf weit über hundert.

Brutale Verbrechen und Strafen

Ein weiteres bekanntes Verbrechen von Brusca war die Entführung und Ermordung des zwölfjährigen Giuseppe Di Matteo. Der Junge wurde über zwei Jahre gefangen gehalten, da sein Vater mit den Behörden kooperiert hatte. Brusca wurde 1996 verhaftet und zunächst zu mehreren hundert Jahren Zuchthaus verurteilt. Dies wurde jedoch auf 25 Jahre reduziert, nachdem er mit der Justiz kooperierte.

Die Entscheidung, Brusca 2021 provisorisch zu entlassen, unterlag strengen Auflagen, die nun, nach dreieinhalb Jahren unter Polizeischutz, nicht mehr gelten. Dies hat zu großer Empörung unter den Familienangehörigen seiner Opfer geführt. Tina Montinaro, die Witwe des Leibwächters Antonio Montinaro, kritisierte, dass die Justiz nicht an die Opfer denke.

Öffentliche Reaktionen und Expertenmeinungen

Mafia-Experte Roberto Saviano verteidigt das „Pentiti-Gesetz“, das in Italien machtpolitische Zusammenarbeit mit ehemaligen Mafia-Mitgliedern ermöglicht. Er betont, dass die Informationen, die Brusca den Ermittlern lieferte, für die Bekämpfung der Mafia von unschätzbarem Wert sind. Saviano sieht die Entlassung als einen Preis, den der Staat zahlen müsse, um die Wahrheit über die Mafia zu erfahren.

Die Reaktionen auf Bruscas Freilassung sind gespalten. Während einige das Einlenken der Justiz anerkennen, um die organisierte Kriminalität zu bekämpfen, äußern andere Bedenken, dass die Mafia weiterhin ungestraft agiere. Die italianische Mafia, auch Cosa Nostra genannt, hat weltweit Verbindungen zu anderen kriminellen Organisationen und spielt auch in Deutschland eine bedeutende Rolle, wobei der nationale Rückzugsraum als sicher gilt.Hier wird auch erwähnt, dass die italienische Mafia ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor in ihrem Heimatland ist, mit einem geschätzten Jahresumsatz von 90 Milliarden Euro.

Palermo, die Heimatstadt von Brusca, gilt heute als eine der sichersten Städte Europas hinsichtlich der Mordrate, was in starkem Kontrast zu den dunklen Zeiten steht, in denen Brusca und seine Komplizen das Geschehen beherrschten. Die Geschichte von Giovanni Brusca ist damit nicht nur ein Kapitel über Verbrechen, sondern auch über Wandel und die ständige Auseinandersetzung mit einer der gefährlichsten Organisationen der Welt.

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OrtPalermo, Italien
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