Neue Hoffnung im Fall Maddie: Suchaktion in Portugal startet morgen!

Neue Hoffnung im Fall Maddie: Suchaktion in Portugal startet morgen!
Lagos, Portugal - Im Fall der vermissten Madeleine McCann, die am 3. Mai 2007 in Praia da Luz verschwand, plant die Staatsanwaltschaft Braunschweig eine neue Suchaktion in Portugal. Diese ist für die Dauer von Dienstag bis Samstag in der Region Lagos angesetzt und wird von deutschen Behörden beantragt. Die portugiesische Kriminalpolizei hat die Maßnahmen bereits bestätigt, welche im Rahmen der internationalen Rechtshilfe mit Unterstützung des Bundeskriminalamtes erfolgen. Dabei wird auch ein Haus des deutschen Verdächtigen Christian B. untersucht, der in den 2000er Jahren in Portugal lebte und wegen anderer Sexualdelikte vorbestraft ist. Die Metropolitan Police in Großbritannien wurde über die Durchsuchungen informiert, jedoch wird sie nicht anwesend sein, so berichtet Tagesspiegel.
Die Ermittler vermuten, dass Madeleine entführt und möglicherweise ermordet wurde. Trotz intensiver Suche in den letzten Jahren bleibt ihr Verbleib ungewiss. Die letzte größere Suchaktion fand Ende Mai 2023 statt und brachte keine neuen Hinweise. Christian B. sitzt derzeit in Deutschland in Haft, nachdem er wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin, die ebenfalls in Praia da Luz geschah, verurteilt wurde. Obwohl er als Hauptverdächtiger gilt, gibt es bislang keine Anklage gegen ihn in Bezug auf den Fall Madeleine McCann, und die Unschuldsvermutung gilt weiterhin. Nach Informationen könnte Christian B. spätestens Anfang 2026 aus der Haft entlassen werden, da er in einem Prozess um mehrere Sexualdelikte erstinstanzlich freigesprochen wurde, obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.
Aufmerksamkeit für vermisste Kinder
Diese erneute Suche in Portugal wirft auch ein Schlaglicht auf die Situation von vermissten Kindern im Land. Laut Chefinspektor Miguel Gonçalves wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.010 Kinder als vermisst gemeldet, dabei waren 179 unter 14 Jahren. Diese Zahlen könnten jedoch überhöht sein, da viele Heimkinder mehrmals im Jahr als vermisst gelten. Oft handelt es sich nicht um tatsächliche Entführungen, sondern um verspätete Rückkehrer in Einrichtungen, betont Gonçalves. Im Vergleich zu anderen Ländern wie dem Vereinigten Königreich oder Spanien sieht er die Lage in Portugal jedoch nicht als besorgniserregend an. Die Mehrzahl der vermissten Kinder wird in der Regel schnell gefunden, insbesondere die unter 14-Jährigen.
Laut Gonçalves ist die Herausforderung bei älteren Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren oft die Autonomie dieser Altersgruppe. Diese Altersgruppe ist auch am häufigsten unter Vermissten zu finden, wobei viele knapp vor der Volljährigkeit stehen. Bei der Sichtung von Statistiken zur nationalen Sicherheit erscheint es wichtig, das Bewusstsein für Vermisstenfälle zu schärfen, insbesondere im Kontext einer europaweiten Kampagne zum Internationalen Tag der vermissten Kinder, die am 21. Mai angekündigt wurde. Diese Kampagne wird in 16 Ländern unter dem Motto „Check. Denken. Kommunizieren“ durchgeführt.
Die kommenden Tage könnten entscheidend für den Fall Maddie sein, da die Behörden versuchen, Licht ins Dunkel um das Schicksal der kleinen Madeleine zu bringen, die seit fast 18 Jahren verschwunden ist. Der Einsatz modernster Ermittlungsmethoden und die internationale Kooperation könnten neue Erkenntnisse bringen, die bislang unerreichbar schienen. Erneute Durchsuchungen im Kontext von Missbrauchsverdachten zeigen, dass die Hoffnung auf Klärung des Falls noch nicht erloschen ist.
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Ort | Lagos, Portugal |
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