Handelsstreit geschlichtet: USA und China einig in London!

US- und chinesische Vertreter haben in London einen Rahmen für Handelsgespräche zur Senkung von Zöllen vereinbart.
US- und chinesische Vertreter haben in London einen Rahmen für Handelsgespräche zur Senkung von Zöllen vereinbart. (Symbolbild/NAG)

Handelsstreit geschlichtet: USA und China einig in London!

London, Vereinigtes Königreich - Vertreter der USA und Chinas haben sich in London auf einen allgemeinen Rahmen für Handelsgespräche geeinigt. Dies wurde am 11. Juni 2025 bekannt gegeben. Der chinesische Außenhandelsbeauftragte Li Chenggang und der US-Handelsminister Howard Lutnick äußerten sich optimistisch über die Einigung, die jedoch noch von den Staatschefs in Washington und Peking genehmigt werden muss. US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer betonte, dass die Aussichten auf eine Zusammenarbeit positiv seien. Li Chenggang beschrieb die Kommunikation zwischen beiden Seiten als professionell und offen.

Die Gespräche, die am Montag in London begannen, zielen darauf ab, die vorübergehende Senkung der Zölle zu festigen. Ein zentraler Streitpunkt hierbei ist der Export von Seltenen Erden aus China. Der US-Präsident Donald Trump hatte im April Strafzölle von 145 Prozent gegen China verhängt, woraufhin China mit Gegenzöllen reagierte. Um die Verhandlungen voranzutreiben, einigten sich beide Länder im Mai auf eine Reduzierung der Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen.

Hintergrund zum Zollstreit

Im Kontext dieser Verhandlungen haben sich die Vorwürfe zwischen beiden Ländern weiter verhärtet. Seit Mitte Mai waren die Zölle auf chinesische Produkte von 145 % auf 30 % und auf US-Produkte von 125 % auf 10 % gesenkt worden. Dennoch werfen sich die USA und China gegenseitig vor, Vereinbarungen nicht einzuhalten. Während die US-Regierung behauptet, China gegen die Vereinbarung zur Senkung der Zölle verstoßen habe, wies die chinesische Regierung diese Vorwürfe als „falsche Anschuldigungen“ zurück.

Das chinesische Handelsministerium hat zudem erklärt, dass die USA diskriminierende Maßnahmen erlassen hätten, wie Einschränkungen beim Verkauf von KI-Chips und die Annullierung von Visa für chinesische Studierende. Auf der anderen Seite wird China vorgeworfen, die Ausfuhrgenehmigungen für Seltene Erden zu bremsen, was die USA als weiteren Verstoß ansehen.

Auswirkungen und zukünftige Gespräche

Die Situation bleibt angespannt, jedoch gibt es auch positive Signale. Der US-Finanzminister Scott Bessent hat ein mögliches Telefonat zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping erwähnt. In der Zwischenzeit profitieren chinesische Industrien von der Zollpause, während der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ansteigt, jedoch unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten verbleibt.

Eine weitere wichtige Entwicklung ist, dass ein Berufungsgericht die Aussetzung des Urteils des Handelsgerichts verlängert hat, welches die meisten von Trump verhängten Zölle als rechtswidrig erklärte. Die Verhandlung zu diesem Fall ist für den 31. Juli angesetzt.

Die aktuellen Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China zeigen, dass trotz der erzielten Fortschritte eine langfristige Lösung noch in weiter Ferne liegt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, ob die beiden Wirtschaftsmächte in der Lage sind, ihre Differenzen zu überwinden und eine nachhaltige Vereinbarung zu erreichen.

Für detaillierte Informationen über die aktuellen Verhandlungen und die politischen Entwicklungen lesen Sie Welt und Spiegel. Weitere Analyse zum Handelsstreit finden Sie auch bei Tagesschau.

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OrtLondon, Vereinigtes Königreich
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