Brandenburger fürchten Migration mehr als steigende Mieten!

Brandenburger sorgen sich um Migration und gesellschaftliche Spannungen. Eine Studie zeigt, wie Ängste vor Zuwanderung wachsen.
Brandenburger sorgen sich um Migration und gesellschaftliche Spannungen. Eine Studie zeigt, wie Ängste vor Zuwanderung wachsen. (Symbolbild/NAG)

Brandenburger fürchten Migration mehr als steigende Mieten!

Brandenburg, Deutschland - Laut einer aktuellen Studie der R+V-Versicherung führt Brandenburg das bundesweite Angst-Ranking für 2024 an, gemeinsam mit Sachsen-Anhalt. Besonders besorgniserregend ist die hohe Angst der Brandenburger vor gesellschaftlichen Spannungen durch Zuwanderung, die von 76 Prozent der Befragten geteilt wird. Dies geht aus einem Bericht von maz-online hervor. Zudem befürchten 74 Prozent eine Überforderung des Staates durch geflüchtete Menschen, was die Sorgen um Migration als eine der größten Herausforderungen in der Gesellschaft verstärkt.

Politologe Jasper Tjaden von der Universität Potsdam erklärt, dass solche Ängste oft in Regionen mit geringem Migrationsanteil, wie Brandenburg, am höchsten ausgeprägt sind. Dort liegt der Migrationsanteil bei 7,2 Prozent, und der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist mit 5,8 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 20 Prozent. Tjaden hebt hervor, dass fehlende Erfahrungen mit Migranten die Wahrnehmung von Risiken erhöhen, während Ängste vor Migration häufig mit Zukunftsängsten und Sorgen um wirtschaftlichen Abstieg verknüpft werden.

Gesellschaftliche Trends und Ängste

Eine langjährige Studie zu den Ängsten der Deutschen zeigt, dass die Sorgen um Migration und staatliche Handlungsfähigkeit zunehmen. Diese Studie, die seit 1992 von der R+V-Versicherung in Auftrag gegeben wird, dokumentiert, dass Migration heute mehr Angst auslöst als der Klimawandel oder Naturkatastrophen. Besonders junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren zeigen die stärksten Ängste bezüglich Zuwanderung, während die ältere Generation sich stärker um hohe Lebenshaltungskosten sorgt. In Ostdeutschland sind 60 Prozent der Befragten besorgt, während es in Westdeutschland 55 Prozent sind, berichtet freilich-magazin.

Die politische Landschaft ist durch eine hohe Unzufriedenheit geprägt; ein Drittel der Befragten vergibt eine schlechte Schulnote für die Arbeit der Bundesregierung. Immer mehr Menschen erleben sich durch mehrere Krisen, von sozialen Unsicherheiten bis hin zu steigenden Mieten und Lebensmittelpreisen, die ebenfalls Ängste schüren. Über die Hälfte der Brandenburger macht sich Sorgen über steigende Lebenshaltungskosten, und diese Ängste sind konstanter als die Ängste gegenüber Migration, die als ungewiss wahrgenommen werden.

Politische Integration und Herausforderungen

Die Bertelsmann-Stiftung betont in ihren aktuellen Meldungen die Notwendigkeit einer effektiveren Steuerung der Zuwanderung nach Deutschland. Wieland fordert eine verbesserte internationale Zusammenarbeit innerhalb der EU und mit Transitstaaten, um Fluchtmigration besser steuern zu können. Eine repräsentative Umfrage zeigt, dass 75 Prozent der Befragten eine feste Anzahl an aufzunehmenden Flüchtlingen für jedes EU-Land unterstützen. Gleichzeitig wünschen sich 87 Prozent eine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für Zugewanderte, um deren Integration zu fördern, wie auf bertelsmann-stiftung.de dargelegt wird.

Der Abbau bürokratischer Barrieren wird als entscheidend für die Integration betrachtet. Außerdem fordern viele Investitionen in den Wohnungsmarkt und das Bildungssystem, um ein harmonisches Zusammenleben in Vielfalt zu fördern. Soziologische Experten betonen, dass direkte Begegnungen mit Migranten und ein besseres gesellschaftliches Verständnis helfen können, die Ängste zu mindern und eine positive Entwicklung in der Gesellschaft herbeizuführen.

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OrtBrandenburg, Deutschland
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