Freundschaft über Grenzen: Heimkehrer genießen das Leben an der Ostsee

Frank und Gabi Hinner und Remo und Antje Heine pflegen seit über 20 Jahren eine Freundschaft trotz geographischer Distanz.
Frank und Gabi Hinner und Remo und Antje Heine pflegen seit über 20 Jahren eine Freundschaft trotz geographischer Distanz. (Symbolbild/NAG)

Neubrandenburg, Deutschland - Frank und Gabi Hinner aus Sasbach am Kaiserstuhl, Baden-Württemberg, haben ihre besten Freunde Remo und Antje Heine aus Carlshöhe, Mecklenburg-Vorpommern, virtuell getroffen. Dieses langjährige freundschaftliche Verhältnis, das über 20 Jahre zurückreicht, zeigt, wie persönliche Bindungen über geografische Entfernungen hinaus bestehen können. Die Paare lernten sich in Böblingen bei Stuttgart kennen, wo sich nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch ihr gemeinsames Interesse an verschiedenen Lebensarten entwickelte. In Vorfreude auf das Treffen hatte Gabi einen Hefezopf gebacken.

Das virtuelle Treffen findet in einem regelmäßigen Intervall von vier Wochen bis zu drei Monaten statt und dauert meist zwischen anderthalb und zwei Stunden. Remo und Antje Heine verließen 2002 Mecklenburg-Vorpommern und zogen nach Baden-Württemberg. Antje Heine fand schnell eine Anstellung am Amtsgericht in Stuttgart, während Remo seine Reifenwerkstatt verkaufte und ebenfalls in den Süden wanderte.

Wanderungsbewegungen in Deutschland

Die Migration in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten verschiedene Trends durchlebt, wie die Bundeszentrale für politische Bildung dokumentiert. Im Jahr 2002 haben 39.740 Menschen Mecklenburg-Vorpommern verlassen, während 32.180 neu ins Land kamen, was zu einem Verlust von 7.560 Personen führte. Erst ab 2013 wendete sich dieser Trend, und 2015 erreichte Mecklenburg-Vorpommern den höchsten Wanderungsgewinn, mit fast 20.000 Personen, die ins Bundesland zogen. Auch die Heines haben diesen Trend erlebt: Nach mehreren Jahren in Lüneburg sind sie 2019 nach Neubrandenburg zurückgekehrt, wo Antje wieder am Amtsgericht arbeitet.

Die Wanderungsstatistik zeigt auch einen Anstieg der Binnenwanderungen. Im Jahr 2022 gab es vier Millionen Binnenwanderungen in Deutschland, von denen 26 % zwischen Bundesländern stattfanden. Besonders hohe Wanderungsgewinne verzeichneten Brandenburg und Schleswig-Holstein. Interessant ist, dass seit 2017 mehr Menschen aus Westdeutschland in die ostdeutschen Länder ziehen, darunter viele Personen im Erwerbsalter.

Die Stärke der Freundschaft

Trotz der Umzüge und entfernten Wohnorte haben die Hinners und Heines ihre Freundschaft nicht nur aufrechterhalten, sondern sogar vertieft. Sie planen jährliche Kurzurlaube miteinander. In diesem Jahr haben sie eine Kreuzfahrt im Mittelmeer unternommen. Solche Beziehungen zeigen, wie wichtig Freundschaften für das körperliche und mentale Wohlbefinden sind. Laut einer Studie von Frontiers Psychology sind Freundschaften von erheblichem Wert, da sie Einsamkeit mildern, das Selbstwertgefühl stärken und die Lebenszufriedenheit erhöhen.

Die Aufrechterhaltung internationaler oder länderübergreifender Freundschaften kann eine Herausforderung darstellen. Tipps für solche Beziehungen beinhalten, regelmäßige Zeitfenster für Gespräche einzuplanen und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen, wie Besuche oder gemeinsame Urlaube. Diese Praxis fördert das Verständnis für andere Kulturen und festigt die emotionalen Bindungen, wie es bei den Hinners und Heines der Fall ist.

In einer Welt voller Mobilität und Veränderung bleibt die Kraft der Freundschaft ein zentraler Anker, der Menschen auch über große Entfernungen hinweg verbindet.

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Ort Neubrandenburg, Deutschland
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