Kamerun: Die vergessene Krise – Millionen in Not und ohne Hilfe!

Kameruns humanitäre Krise: 3,4 Millionen brauchen Hilfe. Studie zeigt Vernachlässigung trotz alarmierender Lage.
Kameruns humanitäre Krise: 3,4 Millionen brauchen Hilfe. Studie zeigt Vernachlässigung trotz alarmierender Lage. (Symbolbild/NAG)

Kamerun, Land - In der aktuellen humanitären Krise in Kamerun sind laut einer Studie des Norwegian Refugee Council die Umstände verheerend. Im Jahr 2024 waren rund 3,4 Millionen Menschen in Kamerun dringend auf Hilfe und Schutz angewiesen. Hauptursachen für die anhaltende humanitäre Not sind der Klimawandel sowie Gewalttaten islamistischer Terrororganisationen, insbesondere Boko Haram. Die Studie zeigt, dass über 1,1 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben wurden und fast eine halbe Million Geflüchtete und Asylsuchende aus den Nachbarstaaten Schutz in Kamerun suchen. Diese Herausforderungen stellen Kamerun infolgedessen als die am stärksten vernachlässigte Krisenregion der Welt dar, wie kn-online.de berichtet.

Der humanitäre Hilfsplan für Kamerun war nur zu 45 Prozent finanziert. Von den benötigten 371 Millionen US-Dollar wurden nur 168,2 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Viele vertriebene Familien leben ohne Rechtsschutz oder die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, insbesondere im nördlichen Teil des Landes am Tschadsee, der als die ärmste Region Kameruns gilt und stark unter Ernährungsunsicherheit leidet.

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

Im Jahr 2023 wurde die Situation in Kamerun als eine der am meisten übersehenen Krisen wahrgenommen. Bis zum 31. Dezember 2023 verzeichnete man zahlreiche Vertreibungen: 453.661 Menschen in der Far North Region, 621.591 in den Southwest und Northwest Regionen sowie mehr als 354.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik. Der Norwegian Refugee Council (NRC) hat in seinem Jahresbericht betont, dass nur 31 % des Humanitarian Response Plans bis Ende 2023 finanziert waren. Dennoch konnte der NRC 186.685 Menschen mit lebenswichtiger Unterstützung erreichen, die rechtliche Hilfen, Wasser, Unterkunft und Bildung umfasste, wie im Bericht von nrc.no dargelegt.

Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, mehr Aufmerksamkeit auf die komplexe Lage in Kamerun zu lenken und Unterstützung zu gewährleisten. Die Initiativen erfordern mehr finanzielle Mittel und politische Maßnahmen, um den betroffenen Menschen zu helfen.

Kontext der globalen Migration

Im weitreichenden Kontext zeigt der Weltmigrationsbericht 2024 der Internationalen Organisation für Migration (IOM), dass die Anzahl der globalen Migrant:innen auf 281 Millionen gestiegen ist, darunter 117 Millionen Vertriebene. Dieser Anstieg stellt den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen dar. Der Bericht, der am 7. Mai 2024 in Dhaka, Bangladesch, veröffentlicht wurde, hebt hervor, wie wesentliche Rücküberweisungen von Migrant:innen das BIP von Entwicklungsländern mehr fördern als ausländische Direktinvestitionen. Die IOM-Generaldirektorin Amy Pope betont die Bedeutung der Migration für menschliche Entwicklung und globalen Wohlstand, während der Bericht dazu anregt, Mythen über Migration auszuräumen und evidenzbasierte Daten für politische Entscheidungen zu nutzen, wie auf germany.iom.int festgehalten.

Details
Ort Kamerun, Land
Quellen