Saudi-Arabien und Katar: Finanzielle Rettung für Syriens Staatsangestellte!

Saudi-Arabien und Katar finanzieren gemeinsam Gehälter in Syrien, während die EU und USA Sanktionen aufheben.
Saudi-Arabien und Katar finanzieren gemeinsam Gehälter in Syrien, während die EU und USA Sanktionen aufheben. (Symbolbild/NAG)

Damaskus, Syrien - Saudi-Arabien und Katar haben eine Zusammenarbeit angekündigt, um die Gehälter von Staatsangestellten in Syrien zu finanzieren. Dies wurde von Saudi-Arabiens Außenminister, Prinz Faisal bin Farhan Al Saud, während einer Pressekonferenz mit dem syrischen Amtskollegen Asaad al-Shibani in Damaskus bekanntgegeben. Während die genaue Höhe der finanziellen Unterstützung für den öffentlichen Sektor in Syrien nicht bekannt gegeben wurde, äußerte der syrische Finanzminister Mohammed Yosr Bernieh, dass Katar vorhat, für drei Monate monatlich 29 Millionen US-Dollar bereitzustellen, um die Gehälter ziviler Staatsbediensteter zu zahlen. Diese Initiative erhielt Berichten zufolge die Zustimmung der Vereinigten Staaten, die kürzlich unter Präsident Donald Trump wirtschaftliche Sanktionen gegen Syrien aufgehoben hatten.

Zusätzlich gaben Saudi-Arabien und Katar in der Mitte des Monats bekannt, dass sie eine Schuld Syriens bei der Weltbank in Höhe von etwa 15 Millionen US-Dollar beglichen haben. Dies führte dazu, dass die Weltbank nach 14 Jahren ihre Operationen in Syrien wieder aufnehmen und ein erstes Projekt zur Verbesserung des Zugangs zu Elektrizität vorbereiten kann. Dieses Projekt zielt darauf ab, wesentliche Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Wasserversorgung zu revitalisieren.

Finanzielle Unterstützung und Wiederaufbau

Unterdessen hat Saudi-Arabien bereits 100 Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau in Syrien bereitgestellt, das vor allem an Gebiete im Nordosten des Landes gerichtet ist, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Diese Gebiete werden von arabisch-kurdischen Truppen verwaltet, die von der internationalen Militärkoalition gegen den Islamischen Staat (IS) unterstützt werden. Die syrische Regierung verurteilt diese Unterstützung als „moralisch inakzeptabel“ und beschuldigt Saudi-Arabien, Terroristen zu unterstützen.

Die bereitgestellten Mittel sollen in verschiedene Projekte, darunter Gesundheit, Landwirtschaft und Stromversorgung, fließen. Das Ziel dieser Hilfsmaßnahmen ist es, das Leben der Menschen zu retten und die Rückkehr von Vertriebene zu erleichtern. Allerdings ist die Unsicherheit über die weitere finanzielle Unterstützung durch Geberländer hoch, solange die islamistische Gruppe HTS in der Region an der Macht bleibt.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Perspektiven

In Syrien lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung unter der Armutsgrenze; etwa 90% sind betroffen, und ein Viertel ist arbeitslos. Der UNDP-Bericht schätzt, dass Syrien über 50 Jahre benötigen wird, um auf seinen wirtschaftlichen Stand vor dem Krieg zurückzukehren, sofern das Wachstum in diesem Tempo fortschreitet. Monetär liegt das Monatseinkommen von Staatsbediensteten zwischen 30 und 50 US-Dollar, während die Lebensmittelpreise erheblich steigen.

Hilfsorganisationen, die sich für den Wiederaufbau einsetzen, stehen vor der Herausforderung, dass der Grenzverkehr zwischen der Türkei und Syrien eingeschränkt ist und sie in von der Regierung kontrollierten Gebieten nicht operieren dürfen. Dies schränkt die Effektivität ihrer Anstrengungen stark ein.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und Katar einen entscheidenden Schritt in Richtung einer finanziellen Stabilisierung Syriens darstellt. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und die Herausforderungen im Aufbau eines stabilen und funktionierenden Landes sind enorm.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von Al Jazeera, Zeit Online und Tagesschau.

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Ort Damaskus, Syrien
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