Vatertag 2025: Männer feiern Anders – Tradition oder Wandel?

Am Vatertag 2025 feiern Männer in Deutschland ihre Rollenveränderungen als Väter und Partner, während sie gesellschaftliche Normen hinterfragen.
Am Vatertag 2025 feiern Männer in Deutschland ihre Rollenveränderungen als Väter und Partner, während sie gesellschaftliche Normen hinterfragen. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Am 29. Mai 2025 feiern viele Männer in Deutschland Christi Himmelfahrt, was auch als Vatertag bekannt ist. Dieser Tag reflektiert nicht nur ein festliches Miteinander mit Freunden, oft begleitet von Bollerwagen und alkoholischen Getränken, sondern steht auch für einen tiefgreifenden Wandel in der Rollenwahrnehmung von Vätern. Laut Schwäbische haben sich Männer in den letzten 30 Jahren stark verändert, etwa als Väter, Haushaltshelfer und auch im Hinblick auf ihren Alkoholkonsum.

Die Art und Weise, wie dieser Tag gefeiert wird, variiert. Während einige Männer den Tag besinnlich mit einem Gottesdienst verbringen, ziehen andere mit ihren Freunden durch die Straßen und genießen das Feiern in geselliger Runde. Dabei wird diese vermeintliche Ausgelassenheit oft als romantisches Brauchtum oder als Ausnahmezustand betrachtet. Die gesellschaftliche Norm sieht viele Männer den Rest des Jahres als engagierte Väter, Ehemänner und gläubige Christen.

Wandel der Vaterschaft

Die Veränderungen in der Rolle des Vaters sind nicht auf den Vatertag beschränkt. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt, nimmt die Anzahl der Väter, die Elterngeld in Anspruch nehmen, kontinuierlich zu. Über 29 Prozent der Väter nutzen diese Möglichkeit, oftmals jedoch nur für wenige Monate. Dies ist ein Indikator für die zunehmende Beteiligung von Vätern an der Kinderbetreuung, die in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist.

Der gesellschaftliche Wandel beeinflusst auch die Lebensentwürfe von Vatern: Immer mehr Väter nehmen familienbedingte Auszeiten, bedingt durch eine zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen und die Notwendigkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren. In der Vergangenheit wurde das Bild des Hauptverdieners oftmals als unbestritten betrachtet, doch immer mehr Männer möchten aktiv in der Familienarbeit eingreifen und wünschen sich mehr Zeit mit ihren Kindern, was 72 Prozent der Väter bestätigen.

Gesellschaftliche Herausforderungen und Erwartungen

Doch trotz des positiven Wandels gibt es weiterhin Herausforderungen. Der traditionelle Rollenaufbau bleibt oft wirkmächtig. Eine Analyse von Bundesforum Männer zeigt, dass viele Paare sich zwar ein partnerschaftliches Modell wünschen, dieses jedoch häufig in der Realität nicht leben. 44 Prozent der Paare streben eine gleichwertige Arbeitsteilung an, während nur 21 Prozent dies tatsächlich umsetzen.

Die Rückkehr zu traditionellen Rollenbildern nach der Geburt eines Kindes zeigt sich deutlich: Mütter häufig reduzieren ihre Arbeitszeit, während Väter als Hauptverdiener fungieren. Die Ursachen hierfür sind unter anderem politische Rahmenbedingungen, wie das Ehegattensplitting, und unzureichende Betreuungsangebote. Diese Aspekte verstärken die Neigung zur Retraditionalisierung von Geschlechterrollen.

In der heutigen Zeit sind jedoch neue Väterschaftsmodelle gefordert. Eine enganliegende Zusammenarbeit zwischen Partnern ist notwendig, um die Bedürfnisse der Familie zu berücksichtigen und die Herausforderungen des Alltags besser zu bewältigen. Der Einfluss aktiver Väter auf die Entwicklung ihrer Kinder ist klar und kann die Selbstwahrnehmung, soziale Kompetenzen sowie die emotionale Entwicklung erheblich stärken.

Abschließend lässt sich sagen, dass während der Vatertag traditionell ein Freudentag ist, er ebenso als Spiegelbild der komplexen veränderten Rolle von Vätern in einer sich wandelnden Gesellschaft dient. Es ist ein Tag, an dem Männer feiern, doch auch reflektieren sollten, wie sie ihre Rolle im Familienleben aktiv gestalten können.

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Ort Deutschland
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