Viadrina setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus im Universitätssportclub!

Frankfurt (Oder), Deutschland - Am 2. Juni 2025 wird an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) ein entschiedenes Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Am 23. Mai 2025 hat der Universitätssportclub (USC) in seinen vorläufig genutzten Trainingsräumen Plakate und Flaggen aufgehängt. Diese Umgestaltung hat zum Ziel, eine einladende Atmosphäre zu schaffen und Personen mit rechtem Gedankengut weniger willkommen zu heißen. Jovita Anhut, Präsidentin des Studierendenparlaments, betont die Notwendigkeit solcher Maßnahmen in Anbetracht der jüngsten Vorfälle, die öffentliche Aufmerksamkeit auf Rechtsextremismus an der Universität lenkten.
Torsten Bergk, der Vorsitzende des USC, hebt die Ablehnung von Radikalismus hervor und betont die Werte von Respekt, Fairness, Vielfalt, Demokratie und Menschenrechten. Er erklärt, dass Hass, Gewalt und Ausgrenzung in den Räumen des USC nicht akzeptiert werden. Diese Umgestaltung ist eine direkte Reaktion auf dokumentierte rechtsextremistische Vorfälle, die im Dezember 2023 bekannt wurden. Besondere Vorkommnisse hierbei umfassen die Ausstellung verfassungsfeindlicher Symbole wie Hakenkreuze und SS-Runen durch einige Mitglieder des USC.
Maßnahmen gegen Rechtsextremismus
Die Universitätsleitung hat bereits mehrere Maßnahmen ergriffen, um rassistisch und diskriminierend agierenden Mitgliedern den Zutritt zum Sportbetrieb zu verweigern. Dazu gehört eine Überarbeitung der Vereinssatzung und Hausordnung, die verbindliche rechtliche Grundlagen für Ausschlüsse schaffen. In Abstimmung mit dem Vorstand des USC wurden rechtliche Schritte eingeleitet, um gegen das passive Verhalten, das im offenen Brief von Studierenden des „Aktionsbündnis Viadrina“ kritisiert wurde, vorzugehen.
Martin Hampel, der seit Ende Oktober im Vorstand des USC ist, kündigte verpflichtende Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeitenden an. Diese Schulungen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Gefahren des Rechtsextremismus zu schärfen. Der USC kooperiert zudem mit dem mobilen Beratungsteam des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung Demos und führt spezielle Schulungen für Übungsleitende und Mitarbeitende durch.
Studierendenbeteiligung und Weiterentwicklung
Das Engagement der Studierenden spielt eine zentrale Rolle in den Bemühungen, eine inklusive und vielfältige Gemeinschaft zu fördern. An der Universität studieren über 4500 Studierende aus 108 Ländern, wobei der Anteil ausländischer Studierender bei einem Drittel liegt. Die Universitätsleitung hat in dieser Woche Gespräche mit Studierenden und Mitgliedern des USC geführt, bei denen alle Seiten betont haben, entschlossen gegen rechtsextreme, rassistische und diskriminierende Verhaltensweisen vorzugehen. Ein weiteres Treffen mit den Studierenden ist vor Ende des Wintersemesters, im Februar 2024, geplant.
Die Herausforderungen im Kampf gegen Rechtsextremismus sind vielfältig und erfordern einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind soziale, präventive und aufklärende Maßnahmen gegen Rassismus und Antisemitismus notwendig, um rechtsextreme Einstellungen zu bekämpfen und die Zivilgesellschaft zu stärken. Diese Initiativen sind nicht nur essenziell, um aktuelle Probleme an der Universität anzugehen, sondern auch um ein gemeinsames Verständnis von Demokratie und Menschenrechten zu fördern.
Durch diese vielschichtigen Maßnahmen reagiert die Viadrina auf die aktuelle Bedrohung durch rechtsextreme Aktivitäten, die in der Gesellschaft weit verbreitet sind. Die Universität zeigt damit, dass sie sich klar gegen jede Form von Diskriminierung stellt und sich aktiv für ein respektvolles Miteinander einsetzen wird.
Europa-Universität Viadrina
Forschung und Lehre
Bundeszentrale für politische Bildung
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Ort | Frankfurt (Oder), Deutschland |
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