Akademische Freiheit im Fokus: FORTHEM-Partner kämpfen gemeinsam!

Palermo, Italien - Am 30. Mai 2025 fand in Palermo das Presidency Meeting der FORTHEM-Partneruniversitäten statt, bei dem Präsidenten sowie Rektoren von neun Partnerinstitutionen, darunter die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zusammenkamen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine gemeinsame Erklärung zur Verteidigung der akademischen Freiheit, die mit dem Ziel verabschiedet wurde, die Unabhängigkeit und Integrität von Hochschulbildung und Forschung in Europa und darüber hinaus zu sichern. Dieses Treffen, wie uni-mainz.de berichtet, fand vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedrohung für die Freiheit von Forschung und Lehre statt.
Das Problem liegt unter anderem darin, dass staatliche Akteure in vielen Ländern die Standards und das Grundverständnis wissenschaftlicher Arbeit infrage stellen. Solche Entwicklungen sind besorgniserregend, da politische und kommerzielle Interessen häufig über die Notwendigkeit unabhängiger Forschung gestellt werden. Besonders alarmierend sind die Berichte über Einschränkungen der akademischen Freiheit durch Kürzungen von Fördermitteln, insbesondere in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Zudem gefährden Aufkündigungen von Langfristprojekten, die sich mit Umwelt- und Klimafragen befassen, sowie die Aufhebung von Initiativen zur Förderung von Diversität und Inklusion die integrativen Ziele der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Die Rolle der Wissenschaftsfreiheit
Die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit wurde auch von Bundesminister Cem Özdemir hervorgehoben. In einem Treffen mit Vertretern der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, in dem auch der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Otmar Wiestler, anwesend war, betonte Özdemir die essentielle Rolle der Wissenschaftsfreiheit für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt. Einschränkungen dieser Freiheit werden als Einschränkungen der Demokratie betrachtet. Özdemir bietet Forschern, die in ihrer Heimat nicht frei arbeiten können, Perspektiven im deutschen Wissenschaftssystem an,helmholtz.de zeigt dies auf.
Der Minister forderte eine Stärkung des Forschungsstandorts Deutschland und des europäischen Forschungsraums. Wiestler hingegen wies auf die Notwendigkeit internationaler Kooperationen hin, um globale Herausforderungen, insbesondere den Klimawandel und biomedizinische Fragestellungen, effektiver angehen zu können. Um dies zu erreichen, sei eine intensive und freie weltweite Zusammenarbeit unerlässlich.
Vielfältige Initiativen zur Förderung von Freiheit und Dialog
Einen konkreten Ansatz zur Förderung der akademischen Freiheit und des offenen Dialogs verfolgt die FORTHEM-Allianz. Diese setzt sich zum Ziel, offene, kreative und verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger auszubilden. Im Mai 2025 fand die FORTHEM Democracy Week statt, an der Studierende der Partneruniversitäten sowie junge Menschen aus der Ukraine und vom Balkan teilnahmen. Ziel dieser Veranstaltung war es, politische Entscheidungsträger auf Themen wie Desinformation, Autoritarismus, Wahlrecht und Ungleichheit aufmerksam zu machen.
Die Partner der FORTHEM-Allianz bekräftigten ihr Bekenntnis zur akademischen Freiheit und zur europäischen Hochschulbildung. Es wird eine internationale Zusammenarbeit in Lehre und Forschung angestrebt, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Forschungsdaten sollen dabei als Gemeingut betrachtet werden, das öffentlich zugänglich ist, um einen sicheren und unterstützenden Raum für offenen Dialog zu schaffen. Das gemeinsame Ziel dieser Initiativen bleibt die Verteidigung der Prinzipien, die die Zukunft von Wissenschaft, Bildung und demokratischen Gesellschaften in Europa und darüber hinaus sichern.
Die Herausforderungen, mit denen die akademische Freiheit heutzutage konfrontiert ist, verlangen nach vereinten Anstrengungen aus der Wissenschaft und Politik, um eine freie und unabhängige Forschung auch in Zukunft zu garantieren. Daher kommt der Kooperation zwischen den europäischen Hochschulen und den politischen Entscheidungsträgern eine Schlüsselrolle zu.
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Ort | Palermo, Italien |
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