Gerichtstermin gegen Aalener Stadtwerke erneut verschoben – Finanzchaos droht!

Der Verhandlungstermin im Prozess um die Abberufung von Christoph Trautmann bei den Aalener Stadtwerken wurde auf den 27. November 2025 verschoben.
Der Verhandlungstermin im Prozess um die Abberufung von Christoph Trautmann bei den Aalener Stadtwerken wurde auf den 27. November 2025 verschoben. (Symbolbild/NAG)

Aalen, Deutschland - Die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Christoph Trautmann, dem ehemaligen Geschäftsführer der Aalener Stadtwerke, und den Stadtwerken selbst setzen sich fort. Der Verhandlungstermin wurde erneut verschoben und findet nun am 27. November 2025 statt. Ursprünglich sollte die Verhandlung bereits am 13. Juni 2025 stattfinden, nachdem der erste Termin für den 21. März 2025 angesetzt worden war. Diese häufigen Terminverschiebungen werfen Fragen über die Dringlichkeit und Komplexität des Falles auf. Trautmanns Anwälte hatten Mitte Dezember 2024 Klage gegen seine Abberufung und fristlose Kündigung eingereicht, und die Verhandlung wird die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidungen überprüfen. Ein Ergebnis könnte für Trautmann erhebliche finanzielle Folgen haben: Er könnte Anspruch auf bis zu 800.000 Euro Gehalt bis März 2029 haben, falls das Landgericht seine Abberufung für unwirksam erklärt. Laut schwaebische.de plant die Stadt Aalen, im Falle eines negativen Urteils für sie eine Widerklage einzureichen.

Die Hintergründe der Abberufung sind ebenso undurchsichtig wie die finanziellen Herausforderungen der Stadtwerke selbst. Oberbürgermeister Frederick Brütting, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats ist, äußerte sich nicht zu den Gründen für die Kündigung. Es bleibt jedoch die Vermutung, dass Trautmann Schwierigkeiten hatte, die Übersicht über den Geschäftsbetrieb zu wahren. Seit seiner Abberufung im Dezember 2022 erhält Trautmann keine Bezüge von den Stadtwerken mehr, während die Stadtwerke Aalen vor großen finanziellen Herausforderungen stehen.

Finanzielle Schwierigkeiten der Stadtwerke

Die finanziellen Probleme der Stadtwerke Aalen sind gravierend. Ein Defizit von circa 25 Millionen Euro für das Jahr 2024 wurde von dem Aufsichtsrat Mitte März 2025 festgestellt. Bereits im Jahresergebnis 2023 wurde ein Defizit von 1,47 Millionen Euro verzeichnet. Diese Situation wird als Folge von Management-Fehlern und falschen Entscheidungen beschrieben, die zu erheblichen Abweichungen zwischen dem Wirtschaftsplan und der tatsächlichen Ertragssituation führten. Michael Schäfer, der seit Dezember 2024 neue Geschäftsführer ist, soll gemeinsam mit dem Aufsichtsrat ein Konzept für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb erarbeiten. Auch die Stadt Aalen hat sich verpflichtet, die Stadtwerke finanziell zu unterstützen, um die zuverlässige und faire Energieversorgung für die Bürger aufrechtzuerhalten. Hierbei beschloss der Gemeinderat einstimmig die Unterstützung in einer Sitzung am 7. April.

Ein zukunftsweisendes Projekt der Stadtwerke ist die geplante Eröffnung eines neuen Kombibads im Hirschbach, das ein Hallenbad und ein Freibad umfassen wird. Die Baukosten sind von ursprünglich 44,4 Millionen Euro auf 65,7 Millionen Euro gestiegen. Trotz der aktuellen finanziellen Schwierigkeiten bleibt die Stadtwerke Aalen in ihrer Rolle als kommunales Unternehmen präsent und betont die Wichtigkeit der Energie- und Dienstleistungsversorgung für die Bürger. Ein bevorstehender Schritt zur Verbesserung des Kundenservice ist die Wiedereröffnung des Kundeninformationszentrums, die als Teil der Bemühungen angesehen wird, die Kommunikation mit der Bevölkerung zu verbessern.

Mit all diesen Herausforderungen ist der Ausgang der Gerichtsverhandlung für die Stadtwerke Aalen und dessen Geschäftsführung von zentraler Bedeutung. Es bleibt abzuwarten, wie das Landgericht Ellwangen über die Klage von Trautmann entscheiden wird und welche finanziellen Konsequenzen sich daraus für die Stadtwerke ergeben werden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Entwicklung dieser Elektro- und Wasserversorgungsunternehmen sowie die rechtlichen Auseinandersetzungen zwi-schen Trautmann und den Stadtwerken zu beobachten.

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Ort Aalen, Deutschland
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