Eltern in Lochhausen drängen auf dringend benötigte Schulplätze!

Lochhausen, Deutschland - Rund 200 Familien aus Lochhausen sind alarmiert über die aktuelle Situation an der Grundschule am Schubinweg 3. Die Schule stößt an ihre Kapazitätsgrenzen, was zu einem teils improvisierten Sportunterricht in den Klassenzimmern führt. Über 40 Kinder haben derzeit keinen Platz für die Nachmittagsbetreuung. Diese Problematik treibt die Eltern um, insbesondere da die Grundschule bereits 17 Klassen beherbergt und sich das Bevölkerungswachstum in der Region fortsetzt. Laut einer Prognose wird der 22. Stadtbezirk bis 2040 um 92,9 Prozent wachsen, was den Druck auf die bestehenden Bildungseinrichtungen weiter erhöht.

Die Eltern haben ein umfangreiches Lösungskonzept erarbeitet und an den Bezirksausschuss sowie die Bürgerversammlung für Aubing-Lochhausen-Langwied übermittelt. Sebastian Kriesel, der Chef des Bezirksausschusses, bestätigte, dass die Problematik allgemein bekannt ist, und bemerkte, dass nicht nur in Schulen, sondern auch in Kitas und bei der Mittagsbetreuung an vielen Stellen ein Mangel an Platz herrscht. Ein Runder Tisch mit Vertretern der Stadt wurde im April gefordert, um die Situation zu besprechen. Denissa Neumann, eine der beteiligten Eltern, fordert konkrete Schritte zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur im Stadtteil.

Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur

Die Vorschläge der Eltern umfassen unter anderem eine Erweiterung der Turnhalle sowie die Schaffung multifunktionaler Fachräume. Weiterhin wird ein Antrag auf die Aufstellung von Containern als Interimslösung ab dem Schuljahr 2025/26 angestrebt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die aktuelle Überlastung zu reduzieren und den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Aktuell wird eine einzige Ganztagesklasse angeboten, während der Bedarf an Nachmittagsbetreuungsplätzen bei rund 300 liegt, jedoch nur 220 Plätze zur Verfügung stehen.

Die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied hat bereits vor acht Jahren auf die unzureichende Infrastruktur aufmerksam gemacht und eine neue Dreifachturn- und Mehrzweckhalle sowie eine zweite Grundschule gefordert. Der Stadtteil, der oft als dörflich wahrgenommen wird, entwickelt sich jedoch zunehmend urban. Die Einwohnerzahl in Lochhausen und Langwied wird sich in den nächsten zehn Jahren nahezu verdoppeln und könnte knapp 13.000 Menschen erreichen. Diese zahlreichen Neubauten und die damit verbundene Zuwanderung stellen die vorhandene Infrastruktur vor erhebliche Herausforderungen.

Die städtische Perspektive

Die Stadt München befindet sich seit rund 25 Jahren in einer Wachstumsphase, deren Auswirkungen auch Lochhausen betreffen. Die Prognosen zeigen, dass die Stadt weiterhin an Attraktivität gewinnt, insbesondere unter jungen Menschen, die aufgrund der hohen Lebensqualität und des Angebots an Arbeitsplätzen nach München ziehen. Das Bildungsreferat sieht die Kapazitäten der Grundschule vorerst als ausreichend an, verweist jedoch auf ein Strukturkonzept, das langfristig Abhilfe schaffen soll, um den steigenden Bedarf durch einen neuen Schulstandort zu decken.

Trotz dieser Planungen besteht nach wie vor der dringende Bedarf an einer schnelleren Umsetzung von Maßnahmen, um die Bildungssituation vor Ort zu verbessern. Kritiker warnen, dass ohne entsprechende Infrastruktur auch die Lebensqualität in diesem Stadtteil leiden könnte. Die gemeinsame Anstrengung von Bürgern, Eltern und den Stadtgremien wird nun entscheidend sein, um Lochhausen als lebenswerten Stadtteil zu erhalten und für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet zu sein.