Handyverbot an Bremer Schulen: Neuer Starttermin steht fest!

Das Handyverbot an Bremer Schulen tritt am 13. August 2025 in Kraft, um Ablenkungen zu reduzieren und das Lernen zu fördern.
Das Handyverbot an Bremer Schulen tritt am 13. August 2025 in Kraft, um Ablenkungen zu reduzieren und das Lernen zu fördern. (Symbolbild/NAG)

Bremen, Deutschland - Das geplante Handy-Verbot an Bremer Schulen wird später in Kraft treten als ursprünglich angekündigt. Statt des ursprünglich festgelegten Termins am 1. Juni 2025 ist nun der 13. August 2025, pünktlich zum Start des neuen Schuljahres, vorgesehen. Diese Verschiebung ist auf die noch ausstehende Zustimmung des Personalrats zurückzuführen, was die rechtliche Verbindlichkeit des Erlasses verzögert. Schulen in Bremen wurden jedoch bereits umfassend über die neuen Regelungen informiert. Das Handyverbot betrifft sowohl Grundschulen als auch weiterführende Schulen bis zur 10. Klasse, bei denen Handys während des gesamten Schultags auf dem Schulgelände ausgeschaltet und nicht sichtbar aufbewahrt werden müssen. Ausnahmen, etwa aus medizinischen Gründen, sind vorgesehen.

Die Entscheidung für das Handyverbot folgt intensiven Diskussionen zwischen der Bildungsbehörde Bremen, Schulleitungen, Kinderärzten und Bildungsexperten. Senatorin Sascha Karolin Aulepp hebt hervor, dass Handys im schulischen Kontext oft mehr Ablenkung als Nutzen bringen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien dokumentieren die negativen Auswirkungen von exzessiver Smartphone-Nutzung auf die Lernfähigkeit, soziale Entwicklung und Gesundheit von Kindern. Ein Bericht von deutsches-schulportal.de unterstreicht diese Argumentation, indem er auf die wachsende Nutzung von Smartphones unter Jugendlichen hinweist.

Aktuelle Entwicklungen und Vergleiche

In Deutschland ist die Regelung zur Handynutzung an Schulen uneinheitlich, da Bildung Ländersache ist. Einige Bundesländer haben bereits Verbote eingeführt oder planen sie, insbesondere für Grundschulen. In Bayern dürfen Grundschüler ihre Mobiltelefone auf dem Schulgelände nicht nutzen; ältere Schüler können je nach Entscheidung der Schulen verfahren. Ähnliche Regelungen sind in Brandenburg, Hessen, dem Saarland und Thüringen geplant. Bei insgesamt rund 30.000 Schulen in Deutschland variieren die Vorschriften zur Handynutzung stark.

Die Bildungsbehörde plant den Erlass, um das Wohlbefinden der Schüler zu schützen und gesunde Gewohnheiten zu fördern. Bisher gab es an vielen Schulen unterschiedliche Handynutzungsregeln, die oftmals unklar und schwer durchsetzbar waren. Laut einer Analyse von mopo.de könnte das neue Verbot durchaus weitreichende Effekte haben, insbesondere in Zeiten, in denen die Abhängigkeit von Smartphones immer mehr zu einem gesellschaftlichen Problem wird.

Studien und Meinungen

Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass in vielen europäischen Ländern Handyverbote an Schulen bereits eingeführt wurden, etwa in Finnland, Dänemark, England und den Niederlanden. Studien aus England zeigen, dass Schulen mit Handyverboten signifikante Verbesserungen in den Testergebnissen, insbesondere bei leistungsschwächeren Schülern, verzeichnen konnten. In einem solchen Umfeld könnte das Bremer Verbot als Vorreiter fungieren.

Obwohl einige Studien positive Effekte von Handyverboten belegen, bleibt die Forschung in diesem Bereich uneinheitlich. Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2019 fand beispielsweise keinen positiven Effekt eines Handyverbots, da die Unterrichtsgestaltung bereits stark digitalisiert war. Dies lässt vermuten, dass die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Verbots von der spezifischen Gestaltung und Durchsetzung abhängt, wie das Autorenteam einer aktuellen Review von 22 Studien aus zwölf Ländern herausstellt.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Schulen mit den neuen Regeln umgehen und welche Auswirkungen das Handyverbot auf den Schulalltag sowie die Lernbedingungen der Schüler haben wird. Ansprechpartnerin für Medienanfragen ist Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung.

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Ort Bremen, Deutschland
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