Insolvenz bei Schuh Graf: 27 Filialen in Baden-Württemberg betroffen!

Insolvenz des Schuhhändlers Schuh Graf in Baden-Württemberg: Sanierungsverfahren gestartet, Filialen bleiben geöffnet.
Insolvenz des Schuhhändlers Schuh Graf in Baden-Württemberg: Sanierungsverfahren gestartet, Filialen bleiben geöffnet. (Symbolbild/NAG)

Fellbach, Deutschland - Der Schuhhändler Schuh Graf GmbH & Co. KG aus Baden-Württemberg hat Insolvenz angemeldet. Wie T-Online berichtet, wurde ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, welches darauf abzielt, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.

Das Amtsgericht Stuttgart hat am 3. Juni dem Antrag auf vorläufige Eigenverwaltung stattgegeben und Rechtsanwalt Dr. Tibor Daniel Braun als vorläufigen Sachwalter bestellt. Die Schwäbische Post ergänzt, dass alle Filialen des Unternehmens weiterhin geöffnet bleiben, und Kunden haben die Möglichkeit, ihre Einkäufe ohne Einschränkungen fortzusetzen.

Hintergründe der Insolvenz

Die Insolvenz bei Schuh Graf wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Eine anhaltend schwache Konsumkonjunktur, hohe Inflation, zunehmender Wettbewerb durch Onlineanbieter und hohe Betriebskosten haben das Unternehmen erheblich belastet. Geschäftsführer Götz M. Graf äußert sich optimistisch über die Zukunft und beschreibt erste Gespräche mit Geschäftspartnern als konstruktiv. Das Unternehmen plant zudem ein umfassendes Sanierungskonzept, welches alle wirtschaftlichen Stellschrauben, wie die Kostenstruktur und Filialrentabilität, überprüfen und anpassen soll.

Das Unternehmen hat derzeit 160 Mitarbeitende, und deren Gehälter sind über das Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate abgesichert. Der anhaltende Trend zum Onlinehandel wird von vielen als eine der Hauptursachen für die aktuellen wirtschaftlichen Probleme gesehen, die nicht nur Schuh Graf, sondern viele Einzelhändler betreffen.

Einblick in die Insolvenzdynamik

In Deutschland zeigt die aktuelle Datenlage eine steigende Tendenz bei Unternehmensinsolvenzen. Statista gibt an, dass im Jahr 2023 rund 17.814 Firmeninsolvenzen verzeichnet wurden, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg ist die Anzahl der Insolvenzen hoch.

Insolvenz bedeutet, dass ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, und es dient dem gerechten Ausgleich zwischen überschuldeten Schuldnern und Gläubigern. Statista verzeichnete im Jahr 2023 59% der Insolvenzen im Dienstleistungssektor. Das größte insolvente Unternehmen war die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH, die 2024 erneut Insolvenzanträge stellte, was die prekäre Lage im Einzelhandel unterstreicht.

Die Situation bei Schuh Graf spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen der Einzelhandel konfrontiert ist. Die Hoffnung liegt nun auf der Sanierung und einer zukunftsfähigen Ausrichtung des Unternehmens.

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Ort Fellbach, Deutschland
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