Vandalismus in Bergwinterräumen: Partyorte statt Notunterkunft?

Zunehmender Vandalismus in Winterräumen der Berghütten gefährdet Bergsportler. DAV fordert verantwortungsbewussten Umgang.
Zunehmender Vandalismus in Winterräumen der Berghütten gefährdet Bergsportler. DAV fordert verantwortungsbewussten Umgang. (Symbolbild/NAG)

Knorrhütte, Deutschland - Der Vandalismus in den Winterräumen von Berghütten nimmt zu und bereitet den zuständigen Alpenvereinen große Sorgen. Diese Winterräume sind nicht nur Rückzugsorte für Bergsportler, sondern können im Notfall auch lebensrettend sein. Laut PNP sind gerade die von außen zugänglichen Winterräume geschlossener Hütten besonders betroffen. Immer mehr werden sie als Partyorte missbraucht, was zu einem Anstieg von Vandalismus und Verschmutzung führt.

Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat berichtet, dass vor allem an der Knorrhütte gravierende Missstände festgestellt wurden. Dort hinterließen Besucher massenweise Müll, Alkoholflaschen, Zelte und Schlafsäcke. Der Ofen wurde sogar herausgerissen, und die Hüttenverwalter mussten zwei Einbrüche zur Anzeige bringen. Zudem sei eine große Menge an Holzvorräten verbraucht worden, ohne dass dafür bezahlt wurde, wodurch zusätzliche Probleme für die Hüttenpächter entstehen.

Zunahme von Beschädigungen

Die Sektion München des DAV bestätigt, dass die Beschädigungen in Winterräumen zunehmen. Pächter berichten von unhaltbaren Zuständen: Müll und Dreck bleiben zurück, und in manchen Fällen werden sogar Möbel und Einrichtungen verbrannt, wenn kein Holz mehr zur Verfügung steht. Betroffen sind unter anderem die Knorrhütte und die Reintalangerhütte. Die Pächter sehen sich gezwungen, die Kosten für die Beseitigung von Verunreinigungen selbst zu tragen, während die Hilfen der Hüttenfürsorge des DAV nur bei schuldhaft herbeigeführten Schäden greifen, wie auf Alpin berichtet wird.

Gerade bei der Nutzung von Winterräumen ist es wichtig zu beachten, dass Feuerholz eine knappe Ressource ist. Die Hüttenordnungen und AV-Richtlinien machen deutlich, dass zwar jede Hütten der Kategorie I einen Winterraum haben muss, aber dieser ist nicht für Partys geeignet. Die Sektion München fordert daher auch eine striktere Einhaltung der Nutzungsvorschriften.

Konsequenzen für die Gemeinschaft

Der Vandalismus führt nicht nur zu unmittelbaren Schäden, sondern verursacht auch hohe Kosten, die letztlich von der Gemeinschaft der DAV-Mitglieder getragen werden müssen. Aufgebrochene Türen und Fenster ziehen Wasserschäden nach sich, die zusätzliche Belastungen mit sich bringen. Während die Mehrheit der Nutzer sich verantwortungsbewusst verhält, zeigen einige wenige, oft unbekannte Täter ein unverantwortliches Verhalten, was die Sicherheit der Winterräume gefährdet.

Das Winterraumkonzept ist eine wichtige Maßnahme, um Bergsportlerinnen und Bergsportler auch in Notsituationen zu schützen. Dennoch muss hier umso mehr auf die sichere und verantwortungsvolle Nutzung geachtet werden, um die damit verbundenen Ressourcen zu schonen und die Natur zu schützen, wie auch im Bund Naturschutz aufgezeigt wird. Ein Umdenken ist notwendig, damit die Winterräume auch in Zukunft als sichere Rückzugsorte erhalten bleiben.

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Ort Knorrhütte, Deutschland
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